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2010 - neue Fahrraderlebnisse. Wir kaufen uns "Pedelecs" und berichten über unsere Erfahrungen |
Der Entschluss wurde im Urlaub 2008 am Altmühlsee geboren. Zwei Wochen Sonnenschein (Ende Juni bis Anfang Juli) und wir wollten doch alles, aber auch alles sehen. Viel haben wir unternommen und trotzdem waren wir oft ratlos, weil wir zu Fuß – ohne Wegzehrung – nie um den See gekommen wären, geschweige denn um die anderen, denn es gibt viele dort, im Altmühltal.
Wir bewunderten die Radler, die ohne viel Mühe unterwegs waren.
Otto mietete sich mutig ein Fahrrad. Ob es wohl seiner Hüfte gut tun würde? Es war optimal.
Ich war damals feige oder nennen wir es einfach interesselos. Klar kann ich das, beruhigte ich mich selbst. Insgeheim zählte ich nach, wann ich das letzte Mal auf einem Drahtesel gesessen hatte. Seinerzeit war ich wohl ungefähr 16 Jahre alt, aber nun als mehrfache Großmutter …
Trotzdem wir wollten uns solche Gefährte anschaffen.
Wer die Wahl hat, hat die Qual – oder doch nicht?
Kaum daheim glühte das Internet, denn wie sollten wir die Räder mit dem Auto transportieren?
Gerne würden wir auch Touren von daheim aus starten, aber das war nicht so einfach. Zu uns in den Weiler führt eine Straße durch den Wald ziemlich weit nach oben. Noch zwei Möglichkeiten zum „Entrinnen“ gäbe es, aber die eine auch wieder steil und über Windungen nach unten und die andere wie an einem Hausdach nach oben und von dort logischerweise wieder runter ins nächste Tal. Und dann?
Somit musste das Auto herhalten.Mehrere Möglichkeiten des Transportes gab es:
Wir entschieden uns für die Variante mit der Befestigung an der Hecktür.
Da wir mit dem Internet immer gute Erfahrungen gemacht haben, wollten wir uns so einen Fahrradhalter dort bestellen. Irgendetwas hielt uns davon ab.
Schnell also ins nächste Geschäft (ATU) und dort entdeckten wir Fahrräder und auch die gewünschten Fahrrad-Halter.Aber meistens kommt es anders als man denkt! Und so war es auch.
Vom jungen Mann überzeugt, da diese Variante bei unserem Auto mit Fließheck nicht gehen würde, suchten wir nach einer Alternative.
Der Verkäufer meinte: Dachständer.
DAS mussten wir erst verdauen und überschlafen. Eigentlich waren wir davon nicht begeistert und trauten dieser Befestigung nicht, wurden aber beruhigt.
Daheim sortierten wir noch einmal: Heckhalter gingen nicht.
Anhängerkupplung mit Vorrichtung für die Fahrräder … war viel zu teuer. Dafür war unser Auto auch zu betagt, denn man würde nicht alles für ein neues übernehmen können.
Also mussten wir wohl oder übel, wenn wir unseren Wunsch verwirklichen wollten, einen Dachträger montieren lassen.
Insgeheim waren wir froh, dass wir das von uns anfangs gewünschte Teil nicht im Internet bestellt hatten, das wäre schief gelaufen
Die Entscheidung - Wer A sagt muss auch B sagen
Der nächste Tag sah uns erneut im Geschäft. Da wir beim ersten Besuch nach der Automarke usw. gefragt worden waren, nahmen wir die Fahrzeugpapiere mit in den Laden.
Verliebt strichen unsere Blicke über die Fahrräder, von denen eines perfekt für uns erschien. Größe 28 – mir erschien das irgendwie zu groß, aber Otto beruhigte mich. Na ja, sein Wort in Gottes Ohr, denn Sattel und Lenker kann man ja noch nach oben oder unten korrigieren.
Es war aber leider von unseren Wunschrädern nur noch eines da. Also musste hier ebenfalls – wie bei Dachständer und Co - eine Bestellung aufgegeben werden.
Anschließend warteten wir und bald kam der erlösende Anruf. Der Rest ging schnell, obwohl die Montage des Dachständers scheinbar nicht so einfach war.
Als wir dann unterwegs waren, ständig meine besorgten Blicke nach oben durch die Scheibe des Glasschiebedachs … Die Räder wackelten verdächtig hin und her. Da konnte etwas nicht stimmen. Daheim machte sich Otto sofort daran, das in Ordnung zu bringen, was relativ einfach war.Und dann wollten wir es sofort wissen …
Die erste Ausfahrt – Übung macht den Meister
Gleich ins Gelände mit Auto und unseren Drahteseln huckepack. Auf der Höhe bot sich ein Waldparkplatz an.
Dann saß ich auf diesem - für mich anfangs - Ungetüm. Fast wär' ich abgestürzt auf diesem geschotterten Parkplatz und die Unsicherheit ließ mich ganz schön pendeln. Wird wohl am Untergrund liegen, beruhigte ich mich. Irgendwie schien der Sattel immer noch zu hoch zu sein und Otto half sofort mit dem nötigen Werkzeug. Auch der Lenker wurde angepasst.
Dann ein erneuter Versuch. Hiiilfe … Eine Kurve? Neee, danke, da sprang ich lieber ab, was meinem Mann die Haare zu Berge stehen ließ. Diese Praktik würde ich noch eine Weile beibehalten, stellte sich später heraus. Aber Übung macht den Meister.
Also raus auf das geteerte Sträßchen. Eigentlich sollten dort sehr selten Autos fahren. Als eines kam brach mir der Angstschweiß aus. Alles gut gegangen! Wie gut, dass man meinen Seufzer nicht hören konnte. Trotzdem machte es riesig Spaß, auf der Ebene entspannt zu fahren, gekühlt vom Fahrtwind und verwöhnt von der Sonne.
War das Wetter während unseres Urlaubs mehr als optimal, wendete es sich bereits bei unserer Heimfahrt aus dem Altmühltal. Und es wollte sich einfach nicht erholen. Somit mussten während unserer „Touren“ immer wieder tagelange – oft längere – Pausen eingelegt werden, obwohl wir doch richtig „heiß“ aufs Radfahren waren.
Bot sich dann wieder ein Tag mit der Möglichkeit unserem Hobby nachzugehen, fuhren wir auf den Radwegen in die nächsten Ortschaften. Die Straße sollte tabu sein, da waren wir uns einig. Sie würde noch kommen – die Sicherheit – auch im Straßenverkehr …
Bei schönem Wetter ging es wieder einmal los, wir wollten erkunden, wie wir durch das idyllische Städtchen Murrhardt kommen würden, denn von dort aus, konnten wir den Waldsee erreichen. Der Radweg war nicht sehr beschwerlich.
In Schleißweiler an einem lustig sprudelndem Brunnen machten wir Halt, um uns abzukühlen, denn es war ein warmer Tag.
Bald befanden wir uns auf einem Parkplatz neben der B 14. Von dort ging es weiter – wir mussten die Straße, die von der Bundesstraße in diesen Teil des Städtchens führte, gemäß dem Schild „Radweg“, überqueren. Aufpassen war angesagt, denn wir waren noch sehr mit uns und der Beherrschung des Drahtesels beschäftigt und stiegen lieber ab. Nach einer kurzen Strecke endete der Radweg – wieder über eine Straße? Wir waren uns nicht sicher, balancierten aber auf dem anschließenden Gehweg herum. Die Autos zischten rechts – uns entgegen - vorbei. Nein – das gefiel uns nicht. Also zurück. Auf Kopfsteinpflaster hinauf über eine Erhebung und schon rutschte mein Vorderrad weg. Ich auf die Knie, eines blutete ein wenig. Mein Mann merkte nichts davon. Schnell hatte ich mich hoch gerappelt und raste hinterher.
Beim nächsten Halt musste ich meine Wunden lecken, auch die, die vom Schreck entstanden waren.
Irgendwie fühlte ich mich ziemlich unsicher und mein „Abspringen“ vom Drahtesel sah immer noch sehr absurd aus. Vielleicht hätten wir doch ein 26er Rad für mich kaufen sollen?Wir beschlossen, diese Tour nicht mehr zu wiederholen, erfuhren dann aber von einer Bekannten, wie wir hätten fahren müssen. Somit war aufgehoben nicht aufgeschoben und wir freuten uns auf einen erneuten Besuch dieses Städtchens, das einige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.
Radtouren und digitale Fotoausbeute
Und so fuhren wir - wenn es das Wetter zuließ - durch die wunderschöne Natur, darauf achtend, steile Anstiege zu vermeiden, was leider nicht immer möglich war.
Natürlich war unsere Digital-Kamera immer dabei und mit dem Drahtesel konnten wir jederzeit anhalten, diesen abstellen, um alle Schönheiten die sich boten, festzuhalten.
An heißen Tagen ist es im Fischbachtal besonders angenehm:
Und auch gerastet muss werden
Das Wasser plätschert, man kann dabei richtig schön ausruhen
Aber nun geht's weiter
Ausflug zum Waldsee
Unterwegs Rast in Murrhardt bei der Walterichskapelle
und am Feuersee
Dörfer erfreuen bei Fahrten
und abgeerntete Felder
Obwohl wir unsere Drahtesel erst Ende Juli gekauft hatten und das Wetter ab da nicht sehr stabil war, konnten wir – vor allem im Herbst – noch viele Touren unternehmen.
Wir freuten uns bereits aufs nächste Jahr.