Mein erstes eigenes Buch

 

 

Gerne verschicke ich es selbst - portofrei - mit einer persönlichen Widmung und einem passenden Lesezeichen ...

Meine Mailanschrift oschnell@freenet.de

Es kostet 9,90 Euro - ISBN 978-3-8334-3073-2

 

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Idee und Entstehung

Und so sieht es aus

... Der Inhalt ...

     Referenzexemplar  
Buchbeurteilungen und Leserbriefe
Eine Leseprobe

 

Über ein Jahr ... nein ... fast zwei Jahre habe ich Informationen zusammengetragen, die ich aus alten zerfledderten Dokumenten und Urkunden habe. Dann kam mein "eigenes Erinnern" an die Reihe. Vieles hatte ich erzählt bekommen, aber nicht alles. Einesteils leider, andernteils vielleicht zum Glück. Und so fing ich an, alles aufzuschreiben was mir interessant erschien. Anfangs stand es auf meiner HP und immer wurde ich ermuntert: Schreib doch ein Buch.
Vieles war nun bereits im PC, aber noch nicht auf der Website. Also entschloss ich mich, über die damalige Zeit noch ausführlicher zu schreiben und es zu veröffentlichen, wenn es mir gelingen sollte, angefangen mit der Geburt meiner Großmutter 1884.

Natürlich fiel mir noch Vieles ein, was ich anfangs nicht für wichtig gehalten hatte.
Kaum hatte ich ein paar Kapitel fertig, ging es ans "rückwärts" lesen und wieder musste etwas Vergessenes eingefügt werden. Dann kamen die Zweifel, die Selbstzweifel ...

Wieder erstellte ich neue Abschnitte und wieder ging es mir wie nach den ersten Kapiteln.
So entstanden mit der Zeit an die 150 Buchseiten und dann ... hatte ich Glück. Ich lernte die Schriftstellerin Gisela Dua kennen und setzte mich mit ihr in Verbindung. Über 150 mails tauschten wir gegenseitig aus und waren uns einig: Wir wollen zusammenarbeiten.
Aber wie? Einen Verlag gründen, oder sollen wir unsere gemeinsamen Werke so verlegen, wie Gisela es mit ihren Büchern getan hatte? Es sind ja immerhin schon vier von ihr erschienen. Darüber mehr auf meiner HP bei "freunde & links".
Fragen, Zweifel, Rückschläge und immer die Gewissheit: Das schaffen wir.

Gleich nachdem wir uns kennen gelernt hatten, besuchte Gisela meine HP und war ebenfalls total begeistert von meinen "Memoiren". Also fing ich an, mich ernsthaft darum zu kümmern.
Im März verabredeten wir uns mit der Gisela in Leipzig und besuchten u.a. auch die Buchmesse. Dort knüpften wir den persönlichen Kontakt zu einem Verlag, bei dem Giselas Bücher seither erschienen waren. Wieder Zweifel und ein Rückschlag, mit dem wir nicht gerechnet hatten. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und wir fanden einen Weg des gemeinsamen Zusammenarbeitens.

Und nun ist mein Buch in die Endphase getreten und bald werde ich die Referenzexemplare in Händen halten. Bin total aufgeregt und sehr gespannt. Die Zweifel ließen mich einfach nicht in Ruhe ... ist mein Geschreibsel lesenswert? Am liebsten würde ich Vieles wieder umstellen, aber man kann ein Buch damit auch vernichten und verunstalten ...

Nur durch Ottos Hilfe, sein Vertrauen und seine Liebe konnte ich dies alles aufschreiben.
Durch Giselas Mühe und ihr Mutmachen wird es zum Buch.
Beim vorletzten Lesen, bevor es in das Druckformat umgewandelt wurde und beim allerletzten Kontrollieren, musste ich oft, sehr oft aufhören in diesen Erinnerungen zu "wühlen". Die Emotionen hatten mich fest im Griff. Ich habe geweint, bekam eine Gänsehaut, habe aber auch geschmunzelt und oft gelacht. Es war das nochmalige Erleben der damaligen Zeit. Und nun hoffe ich auf reges Interesse an meinem Buch und freue mich auf Reaktionen, wie sie auch ausfallen mögen.

Der Geburtsvorgang ist eingeleitet ... unser Verlag hat die zum Drucken der Referenzexemplare notwendigen Unterlagen. Ich hoffe, Ende Mai oder Anfang Juni diese Exemplare in Händen zu halten, um das Buch, nach einer nochmaligen Prüfung, zum Druck freigeben zu können.
Total glücklich hoffe ich auf die Geburt dieses "Babys" Ende Juni, oder Anfang Juli.
Viele liebe Freundinnen freuen sich mit mir und warten darauf, dieses Buch selbst in Händen halten zu können. Selbstverständlich mit einer persönlichen Widmung von mir.

 


 

Es war einmal ... vor einhunderteinundzwanzig Jahren. Am 9. Mai 1884.

Ein Mädchen kommt zur Welt - meine Großmutter. Reich und wohlbehütet kämpft sie nach einem ungeplanten Ereignis ums Überleben und um ihre Kinder. Umzug nach Brünn - ein Ausweg?

Die Liebe meiner Eltern, überschattet vom unseligen Krieg.

Doch auch: Hurra, Ich bin da!!! Diese Freude währt nur kurze Zeit. Dann kam die Vertreibung aus dem Sudetenland.

Heimatlos. Ohne Freunde und Hab und Gut in Wien. Erneute Flucht, nach einem gefährlichen Vorkommnis.

Der nicht ganz einfache Neuanfang eines Flüchtlingskindes hier in Deutschland - oder doch lieber Kanada, Australien, USA?

 

... Mein Referenzexemplar ...

Es ist der 13. Mai 2005 ... Endlich halte ich es in Händen. Es sieht noch schöner aus, als die Abbildung hier auf dieser Seite. Meine Finger streichen vorsichtig über den glatten Einband. Wow, es fühlt sich großartig an und ich bekomme eine Gänsehaut. Der Sonnenuntergang auf dem Cover, erinnert mich, dass ein Teil meines Lebens bereits verstrichen ist. Es leuchtet mir mein Schriftstellername entgegen. Darunter der Titel der Buchreihe:

Abendrot - Leben im Schatten und Licht.


Mein eigener Buch- und Untertitel lenkt den Blick auf das Bild darunter, das Wehmut in mir weckt, denn die dort mit mir abgebildeten Menschen werde ich nie mehr umarmen können. Atemlos schlage ich das Buch auf - mein erstes Buch!
Natürlich sind die Bilder im Inneren nicht besonders gut, können sie auch nicht sein, denn sie sind teilweise schon an die hundert Jahre alt.
Noch ein letztes Mal werde ich es nun lesen und dabei prüfen, bevor es endgültig gedruckt wird. Wieder wird die Erinnerung übermächtig erwachen und meine Gefühle bestimmen.


Mein Dank gilt den Menschen, die das Entstehen des Buches erst ermöglichten, meiner Herausgeberin, der Schriftstellerin Gisela Dua und Rocco, der das Cover entworfen hat, das Bild auf der Titelseite so hervorragend "restaurierte" und für das gesamte Manuskript die Druckvorlagen für den Verlag erstellte.

 

Leseprobe

Hurra - ich bin da!

Am 12. März 1941 wurde ich dann geboren. Da alle jungen und jüngeren Ärzte an der Front waren, entband meine Mutti mit Hilfe eines schon ziemlich alten Professors.
Es war eine schwere Geburt und sie dauerte sehr lange. Mutti hat oft davon erzählt. Mit rabenschwarzen Haaren und ebensolchen Augen hielt man mich endlich in Händen.
Aber - Schreck - was war das??!!!
Auf meinem Kopf befand sich ein weißer Haarschopf.
Auf die entsetzte Frage erklärte der Professor, dass der Haarboden dort keine Farbe gehabt hätte.
Mit diesem hellen Schopf musste ich seither leben und lebe heute noch damit.
Nur ist er etwas ergraut im Laufe der Zeit. In sehr jungen Jahren wurde ich oft von den anderen Kindern gehänselt, später wurde es modern und ein Jeder färbte sich so ein Haarbüschel.
Vati war sehr stolz, damals befand er sich noch in Brünn auf dem Fliegerhorst und bekam Urlaub. Das Kinderkriegen belohnte der Führer.
Auch Großmutter war schon für jedes geborene Kind ausgezeichnet worden, ab einer bestimmten Anzahl gab es sogar einen Orden.
Alle Familienmitglieder waren glücklich über meine Geburt, war es doch in dieser düsteren Zeit ein positives Zeichen. Mutti wurde mit Geschenken überhäuft, damals gab es ja noch fast alles. Sie bekam auch das in der Heimat so übliche ‚Bettelarmband' geschenkt, mit diesen vielen wunderschönen Anhängern, über das ich noch in einem späteren Kapitel berichten werde.

Bombenalarm

Im Krieg geboren bekam ich anfangs von diesen schrecklichen Ereignissen nicht viel mit. Als ich aber laufen und sprechen konnte, prägten sich in meinem Unterbewusstsein einige schreckliche Vorkommnisse ein, die mich auch noch in älteren Jahren im Traum verfolgten.
In Brünn, der Hauptstadt von Mähren wohnten wir, und da die Großstädte besonders häufig und intensiv bombardiert wurden, hatten wir oft darunter zu leiden.
An eine Szene kann ich mich noch erinnern: Ich stehe, an meine Mutti geklammert inmitten eines Raumes. Es ist ein höllischer Krach um uns, Gegenstände splittern und fliegen.
Meine Mutter erklärte mir, als ich es später verstehen konnte, dass Fliegeralarm war.
Als die Sirenen zu heulen anfingen, brachte sie meinen Großvater, der schon ziemlich alt und gebrechlich war, in den Keller. Ich hatte durch die Ereignisse damals eine engere Bindung an meine Mutter, als es sonst üblich ist und ging mit.
Natürlich wollte ich auch wieder mit nach oben, als Mutti sagte, sie wolle in der Wohnung nur die Fenster öffnen, damit sie durch die Druckwellen nicht kaputt gehen könnten.
Oben angekommen, war es bereits zu spät. Die Fensterflügel standen weit offen, das Glas geborsten.
Mutti schaffte es bis in die Mitte des Zimmers, dort stand sie und ich an ihre Beine geklammert, mein Gesicht in ihren Schoß gedrückt. Ich schrie fürchterlich.
Es pfiff, es krachte. Durch die Bomben, die Detonationen und die dabei entstandenen Druckwellen flogen Teile an uns vorbei durchs Zimmer.
Großvater fragte hinterher, warum wir nicht in den Keller gekommen wären. Meine Mutter meinte nur, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte, sie sei wie gelähmt gewesen.
Wir hatten unwahrscheinliches Glück.

So war ich als Kind:
Ein sehr eigenwilliges und aufgewecktes Kind muss ich, laut Aussagen meiner Eltern, Großmütter und Tanten, gewesen sein.
Meine eigenen Zeilen:

Der Trotzkopf

Mein Inneres hat mich getrieben,
hab meine "Memoiren" aufgeschrieben.
Da steht über mich als Kind zu lesen,
dass ich sehr eigenwillig gewesen.
Getauft auf Adelheid-Marie,
gerufen hat man mich so nie.

Als Rufname wurde Heidi gewählt,
hat man mir dann später erzählt.
Einen anderen Namen hab ich mir ersonnen,
wo er her kam, hat man nie heraus bekommen.
War ja damals schon sehr aufgeweckt,
niemand wusste, wo ich ihn entdeckt.
Hab auch niemals erklärt,
von wem ich ihn gehört.

"Gotti" sollte man zu mir sagen
ohne weitere lästige Fragen.
Mutti rief: "Heidi", ich hab nicht reagiert,
hat sie sich auch noch so engagiert.
Als Dickkopf hat mich ihr Rufen nicht gestört,
ich habe ganz einfach nicht hingehört.
Kam dann ihr energisches "Muss",
hab ich aufgestampft mit dem Fuß.
"Gotti" heiß ich, hab ich gebrüllt,
nicht zu hören, war ich gewillt.
War nicht zu Zugeständnissen bereit,
das tut mir heute natürlich leid.

Meinen eigenen Kopf ich durchgesetzt hab,
oft denk ich dran, steh ich an Muttis Grab.
Trotzdem hatte ich auch gute Seiten
meiner Mutti Freude zu bereiten.
Wenn es darauf ankam, im Krieg,
hab ich gehört und war ganz lieb.
Wenn Gefahr war im Verzug,
ich auch den Namen "Heidi" ertrug.

Aber die Erinnerung ist geblieben,
deshalb hab ich sie aufgeschrieben.

Diesen Trotzkopf habe ich von meinem Vati geerbt, dem ich auch sonst sehr ähnlich sah.

Zu meiner Aufgewecktheit gibt es noch ein paar Sachen zu berichten: Einmal fuhr ich mit meiner Mutter in der Straßenbahn und bohrte eifrig mit dem Finger in der Nase.
Natürlich dachte meine Mutter, alle Leute würden es sehen und schämte sich.
Jetzt musste sie eingreifen:
"Heidi, man bohrt doch nicht mit dem Finger in der Nase. Wo hast du denn das gesehen?"
"Beim Vati!", kam meine prompte Antwort.
Alle anderen Passagiere schmunzelten natürlich.
Meine Mutter wurde feuerrot und schämte sich entsetzlich. Es war so schlimm für sie, dass sie an der nächsten Haltestelle fluchtartig die ‚Trambahn' verließ.
Von klein an, wurde ich erzogen, man steht frei, ohne sich an Türen oder Möbel anzulehnen. Mein Vater berichtete von einem netten Erlebnis, das ihm peinlich war. Er hatte Urlaub und badete mich.
Meine Tante Mitzi war zu Besuch und sah zu.
Natürlich konnte ich sie nicht aus den Augen lassen und registrierte jede ihrer Bewegungen. Sie ‚lümmelte' - lehnte - sich an den Wohnzimmerschrank.
Klar löste das bei mir gleich eine Reaktion aus:
"Bist du müde, Tante?!"
Die Tante wurde rot und ganz verlegen und mein Vater noch mehr.
Oft noch brachte ich meine Eltern in Verlegenheit und wurde auch mehrmals ermahnt.
Böse konnte man mir nie sein, waren doch die Menschen, die mich liebten, froh, dass es mich gab.

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