Urlaub 2008

Gnotzheim - Schloss Spielberg - Heidenheim - Altmühlsee

3. Juli 2008

Es ging wieder auf "große" Fahrt. Als erstes steuerten wir Gnotzheim an.

Unsere Fahrt stoppte ein monumentales Gebäude und von einem Einheimischen erfuhren wir, dass es die St. Michaelis Kirche wäre.
Sie wurde zum Teil aus Kastellsteinen errichtet. Ein Eingebauter Inschriftenstein enthält einen römischen Truppenteil. Jetziger Bau (1702) mit wohl gegliedertem Turm und Altar mit zwei Tabernakelengeln.

In der Außenwand der Kirche eine Nische

Eine monumentale Außenanlage

Mit einem Altarkirchchen

Darin eine Kostbarkeit

Wie mochte wohl die St. Michaelis Kirche von innen aussehen? Leider war sie nicht geöffnet.

Der Bewohner des Ortes, der uns den Namen der Kirche verraten hatte, erklärte uns, wo sich die von uns gesuchte Kirche befinden würde.
Nach einer kleinen Zwirbelfahrt waren wir an der Georgskirche
Sie wurde wahrscheinlich im 15. Jahrhundert von den Pappenheimern errichtet, 1727 dann umgebaut durch Franz von Gabrieli, Baudirektor auf Hohen-Baldern.

Die Kirche ist ein Kleinod mit reicher Innenausstattung

In Gnotzheim neben der Straße ein weiterer Blickfang




Weiter fuhren wir, denn das nächste Ziel war Schloss Spielberg



Hauptbau aus dem 14. Jahrhundert. Gut erhaltene Ringmauer mit herrlicher Aussicht ins Altmühltal.


Eine Tafel, auf der man sehen kann, wo was liegt. Auch der Altmühlsee ist eingezeichnet und wir sahen ihn sogar in der Ferne glänzen.

 

Zwei Figuren, eine beim Eingang, die andere innen - die Walburga (669)

 

 
Es gab noch einen Skulpturengarten, der aber doch noch mehr in die Moderne ging. Außerdem war alles ziemlich voller Gestrüpp und das wollten wir uns in der Hitze nicht antun.
Otto fotografierte noch zwei Figuren – nein – eigentlich nur eine echte



Schloss Spielberg: Burgkapelle mit stuckierter Decke und Emporenbrüstung, mit Altar und Kanzel aus dem Frührokoko. Leider konnten wir nicht hinein, denn hinter dem Tor tobte ein Hund und wir fuhren schnell weiter.

Heidenheim war unser nächstes Ziel
Das Münster ein bedeutendes Baudenkmal der romanisch-gotischen Epoche von selten schöner Raumwirkung, eine dreischiffige Pfeilerbasilika aus dem 12. Jahrhundert mit zwei Westtürmen und östlichem Querhaus, auf dem Grund älterer angelsächsischer und karolingischer Kirchen erbaut.

Eingang zur Klosterkirche

Tafel am Gebäude:


Münster - Ehemalige Benediktinerabtei

Gegründet 752 von dem Angelsachsen Wunibald, einem Schüler und Blutsverwandten des heiligen Bonifatius.

Stützpunkt der angelsächsischen Mission im 8. Jahrhundert

Um 1160 von Abt Adelbert nach Hirsauer Vorbild erneuert

Romanische Klosterkirche, zur Zeit Kaiser Barbarossas von 1160 – 1180 auf älteren angelsächsischen Kirchen erbaut

Um 1360 Anbau des „Hohen gotischen Chores“ durch Abt Conrad von Burgau

Bedeutende Grablegen der Gründer Wunibald und Walburga sowie verschiedener Äbte und fränkischer Adeliger

1533 evangelisch-lutherische Reformation; Magister Johann Pierbräu.



In der Klosterkirche Walburgisgrab aus dem 13. Jahrhundert

Wunibaldstumba (Grabmal)

aus dem 15. Jh. –                 vor dem Altarraum

Der Altarraum


Auf den Wandteppichen im Münster nach den Aufzeichnungen der Nonne Hugeburg
Diese Nonne kam wohl mit der Äbtissin Walburga, der Schwester Willibalds und Wunibalds 761 nach Heidenheim. Hier schrieb sie die Viten Willibalds und Wunibalds in lateinischer Sprache, die heute als Übersetzung vorliegen.
Aus dem Jahr 1978 stammen diese Wandteppiche mit folgendem Text, der mit entsprechenden Zeichnungen untermalt ist:

Teppich 1 – Wunibald verlässt seine Heimat
Wunnebald, der vornehme und berühmte Christusverehrer aus Britannien war erst 19 Jahre, wie ein gereifter Mann, schon von Gestalt und geheiligt im Glauben
In Begleitung von Vater und Bruder trat er eine Pilgerfahrt von Britannien über den Kanal ans Festland an.
Freudig sagten sie dem Allmächtigen Gott Dank, dass sie gewürdigt wurden, heil über die schäumenden Meereswogen und durch die gefährlichen Seestürme den Hafen zu erreichen.

Teppich 2 – Die Klostergründung in Heidenheim
Mit seinem Bruder dem Bischof Willibald von Eichstätt, machte er sich auf den Weg, nach Heidanheim. Diesen Platz kaufte sich der auserlesene Streiter Gottes zu seinem Eigenbesitz.
Gleich lichtete der Diener Gottes das wilde Waldgebiet durch seine Arbeit. Er fällte Bäume, rodete das Gestrüpp.
Dann erbaute er allmählich eine Kirche und errichtete ein Kloster.

Teppich 3 – Wunibalds Lebensende
In den letzten drei Lebensjahren wurde der wagemutige Wunnebald von einer großen körperlichen Schwachheit befallen. Nut mit knapper Not konnte er zu den Meierhöfen gehen, die in der Nähe lagen.
Bald aber waren seine Glieder gelähmt und kündeten die Nähe des Todes an. Den letzten Tag in dieser Welt verbrachte Willibald an seiner Seite.
Als er den Tod nahen sah, sprach er: Richtet Euer Leben und Wandel nach dem Willen Gottes.

Teppich 4 – Bischof Willibald erweitert die Klosterkirche, die letzte Ruhestätte Wunibalds
Dann beschloss Bischof Willibald mit der ganzen Menge des zahlreichen Volkes, eine Kirche zu bauen, in welcher der Leib des heiligen Bekenners Christi ruhen sollte.
Nachdem der Bau zur vollen Höhe aufgeführt war, wurde er dem hl. Sämann der Zeiten und Erlöser aller Menschen geweiht.
Nach der Schilderung des Lebens Wunibalds, des Abtes von Heidenheim, verfasst von der frommen Nonne Hugeburg – 787 

Gut erhaltener Kreuzgang aus dem 15. Jahrhundert

Durch diesen gelangten wir in den Innenhof des Klosters. Imposant das Gebäude, das uns dort förmlich einschloss

 Eine Bank in einer Ecke und Rosenbüsche. Die weißen leicht cremefarbenen Blüten dufteten betörend. Irgendwie fühlte ich mich in eine längst vergangene Epoche versetzt und hatte Schwierigkeiten, in der Wirklichkeit zu bleiben. Es war alles so friedlich und ruhig. Ein nie gekanntes Gefühl bemächtigte sich meiner.

Hinter dem Kloster das Heidebrünnlein


 

Tauf- Gedenkstein
An der Heidenquelle

Jesu Taufbefehl lautet:
„Taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!“
(Matth. 28,19)

Unsere alemannischen und fränkischen Vorfahren wurden wohl hier vor 1200 Jahren von den angelsächsischen Glaubensboten Willibald, Wunibald und ihren Mitarbeitern getauft.

„Gedenket in Dankbarkeit eurer Taufe!“

 

 

Auch noch erkennbar der umfangreiche Bauhof mit Zehntscheune, Stallungen, Schlachthaus und anderem.

Gegenüber dem Münster, auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Brunnen mit Tafel:

Tafel am Brunnen:

Hier plätscherte bis 1955 der

KLOSTERBRUNNEN

Neu erstellt im Oktober 2000

 


Durst verspürten wir nun und machten uns auf den Weg in ein nahes Lokal, das unter kühlenden Bäumen Tische und Stühle aufgestellt hatte. Vorher bekamen wir aber Besuch. Ein Eichkätzchen rannte umher und suchte nach Nahrung.

 

Wir saßen gemütlich bei einem kühlen Apfelsaftschorle und unterhielten uns mit der Wirtin und deren Tochter über das Unwetter, das uns in Gunzenhausen erwischt hatte. Wie sich das Gewitter doch von Ort zu Ort verschieden schlimm gezeigt hatte ...

Die ganze Straße war eine Baustelle und der Lärm war schon gewaltig. Aber dagegen konnte man nichts tun. Deshalb erfreuten wir uns an den Blümchen an unserer Seite.

 

Anschließend fuhren wir an den Altmühlsee und saßen dort eine ganze Weile. Bald wurde wieder Sturmwarnung gegeben und wir beschlossen, vorsichtshalber zum Essen und anschließend in die unsere Pension zu fahren. Der See sah richtig "wütend" aus und der Sturm peitschte das Wasser.

 

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