Urlaub 2008

Ellingen und Altmühlsee

29. Juni 2008

Ellingen – die Perle des Fränkischen Barock

Deutschordenschloss, Deutschordenmuseum und Kulturzentrum Ostpreußen
Die weitläufige Dreiflügelanlage und die Schlosskirche Mariä Himmelfahrt und St. Ulrich (1746) entstanden von 1718 bis 1731. Sehenswert ist das Treppenhaus und die ehemaligen Räume des Landkomturs.

Eine gerade Straße führte an Wiesen und Feldern vorbei und dann über eine kleine Brücke. Schon lag linkerhand das Schloss und rechts noch andere Gebäude, die seinerzeit dazu gehört hatten, u. a. die Schlossbrauerei.

Diese Einfahrt war wohl auch einmal ein Tor gewesen.

 

Nachdem wir geparkt hatten, besichtigen wir den ehemaligen Marstall links des eigentlichen Schlossgebäudes.

Der Blick nach rechts zeigt den einen Flügel des Schlosses mit einem Denkmal.

Und dann lag das Schloss vor uns

Und der Eingang zum Schloss

mit herrlichen Verzierungen am Dach

 

Gegenüber, auf der anderen Seite der Straße das "Fürstliche Brauhaus Ellingen".

Rechts angebaut ein dazugehöriges und angebautes Gebäude

Links das "Schlossbräustübl" mit aufgespannten Sonnenschirmen davor und Menschen, die es sich dort schmecken ließen.

Sollten wir auch etwas trinken? Nein, wir waren sehr neugierig und wollten unbedingt ins Schloss.

Das Kulturzentrum Ostpreußen im Westflügel des Schlosses versteht sich als Bewahrer des ostpreußischen kulturellen Erbes. Bernstein, Gemälde und Gegenstände des täglichen Lebens lassen eintauchen in ein Stück deutscher Geschichte.
Die Ausstellung scheint somit sehr interessant zu sein, wir aber verirrten uns vorerst in einen Raum, in dem unter Glas eine Schlacht dargestellt ist.

Anschließend bewunderten wir das Wappen

 

Eine prunkvolle Figur faszinierte uns.

Beschreibung:
Sankt Elisabeth
Leonhard Mayer zugeschrieben.
Ellingen, um 1750
Lindenholz mit originaler Fassung.

Die hl. Elisabeth (1207-1231) ist neben der hl. Maria und dem hl. Georg, Ordenspatronin des Deutschen Ordens.

Nach dem Tod der Thüringer Landgräfin wurde ihr Marburger Armenspital dem Deutschen Orden unterstellt, der daraufhin ihre Heiligsprechung beim Papst betrieb.
Im 13. Jahrhundert war das Marburger Ordenshaus eines der mächtigsten im deutschen Reich.
Dort ließ der Deutsche Orden die Marburger Elisabethkirche erbauen, eine der bedeutendsten gotischen Hallenkirchen.

 

Nun betraten wir den Innenhof des Schlosses. Die Schlosskirche – direkt "eingebaut" – lag vor uns. Leider war sie geschlossen.

 

Der Innenhof links und rechts

Eingang vom Innenhof aus



Von der linken Seite des Innenhofs führte ein Tor nach draußen, hinter das Schloss.

 

Ein Gebäude mit Gaulskopf, vermutlich Pferdestall zum ehemaligen Marstall gehörend.

 

Die Gebäude setzten sich fort und das Sträßchen führte in die Stadt, rechts von einem Park begrenzt. Wir gingen aber denselben Weg zurück, um wieder vor dem Schloss zu stehen.

 

Durch das "Pleinfelder Tor" betraten wir die Stadt Ellingen

Tafel am Tor:

Schlosstor

erbaut 1769/71

nach dem 2. Weltkrieg

verbreitert


Nun begannen wir unseren Rundgang durch die Stadt. Gleich ein Stück weiter, links der Straße, faszinierte uns das Rathaus.

Tafel am Rathaus:

Rathaus

nach Plänen nach Franz Josef Roth

1744 - 47 erbaut bis 1761

Sitz der Obergerichtsverwalterei

des Deutschen Ordens.

Viele Gebäude entstammen noch der "alten" Zeit, wie auch dieses:



An einem weiteren Gebäude eine Tafel: Ehem. Königlich Bayerisches Amtsgericht  1761 als Obergerichtsverwalterei und Hauptwache des Deutschen Ordens nach Plänen von Matthias Binder erbaut.

 

Es war sehr heiß und wurde fast unerträglich. Trotzdem wollten wir die Kirche unbedingt noch besuchen:

Katholische Stadtpfarrkirche St. Georg

Die barocke Stadtpfarrkirche steht an der Stelle einiger Vorgängerbauten, deren älteste sich weder archäologisch noch urkundlich nachweisen lassen. Die örtliche Lage und die historischen Patronatsrechte weisen auf eine Errichtung auf fränkischem Königsgut im 7./8. Jahrhundert als Schwester- oder Tochterkirche der frühen Weißenburger Pfarrkirche St. Martin hin. Patron war ursprünglich St. Michael. Die Patronatsrechte dieser beiden Kirchen wurde vermutlich bereits von Kaiser Heinrich V. (1106-1125) auf die ehemalige Benediktinerabtei Wülzburg hoch über Weißenburg übertragen.

 

 

In der Kirche waren Prospekte ausgelegt.
Der Kapellenrundweg hätte uns gefallen, aber es war viel zu heiß und wir nahmen uns vor, diesen bei einem nächsten Besuch im Fränkischen Seenland, nachzuholen.

Es gibt da den Südrundweg (6 km), den Westrundweg (10 km), den Ostrundweg (11 km)
Der Gesamtweg (27 km; 5 Stunden Gehzeit)

Beginnend vom Rathaus Richtung Schloss führt es zur ehemaligen Synagoge. Im Inneren ist nichts erhalten. Dann geht es weiter eine Treppe zum alten Friedhof hoch zur Mariahilfkapelle und zur Pfarrkirche St. Georg, die wir bei unserem Stadtrundgang ebenfalls besuchten. An der Außenmauer des Friedhofs befindet sich der Grabstein einer Henkerin und am Ortsausgang die Kapelle der Anna Maria Schneidin von 1782. Es geht den Berg hoch und weiter auf einer Hangkante nach Süden. Beim Feldkreuz bietet sich ein wunderschöner Anblick auf die Stadt. Vor einer ehemaligen keltischen Siedlung geht es einen Feldweg senkrecht hinunter. Dort steht eine Geleitsäule aus dem Jahr 1648, ein Zeichen der Territorialhoheit des Deutschen Ordens. Im Gebüsch versteckt daneben das Schwedenkreuz. Auf der Brüstung der alten Brücke steht verträumt der Hl. Nepomuk. Es geht Ellingen zu. Nach dem Überqueren zweier Brücken am Treppenwehr – vielleicht kann man einen Eisvogel entdecken – geht es weiter. Letztendlich führt der Weg nach Westen weiter und man sieht das Feldkreuz in der Flur Himmelreich. Über die Bahnlinie nach Norden kommt man zur Maxkirche. Dort stehen außen zwei Kapellen und eine Geleitsäule. Die Ostfassade ziert eine wunderbare Kreuzigungsgruppe. Es geht weiter bis zum Schafsbrunnen und dann an einem Feldkreuz vorbei. Die ökumenische Kapelle entstand in den 70er Jahren. Es geht weiter nach Norden. Man kommt zur gotischen Hörlbacher Kirche St. Oswald und von dort Richtung Ellingen. Man erreicht die Walkershöfe mit einer Kapelle mit zwei Feldkreuzen. Weiter geht es zu einer Erfrischungsrast an die Lauterbrunn-Quelle. Dann sieht man bald das Kolpingkreuz. Es steht an der Stelle, an der vermutlich der Ellinger Galgen stand. Die Kapelle der ehemaligen Lindenmühle liegt auf dem Weg und dann kommt man an einen Limesgedenkstein und die Lindenmühlenkapelle. Weiter geht es zum Schafbrunnen und dann über die Heiligenbrücke. Auch das St.-Elisabeth-Spital mit seiner herrlichen Barockkirche kann man besuchen und auch die Hauskapelle der Familie Zeiner sowie eine Wanderung an die Wallfahrtskapelle nach Fiegenstall ist möglich, ebenso zur Pfarrkiche St. Nikolaus. Die Oberndorfer Kapelle lädt ein und wieder kommt man an einem Feldkreuz vorbei. Ein Stück weiter stößt man auf das gemalte Feldkreuz. Die Windhofkapelle liegt noch auf dem Weg und dann geht es hinunter ins Tal. Bevor es durchs Pleinfelder Tor wieder zurück zum Rathaus geht, kann man noch an der Feldkapelle verharren.

 

Der Eingang der Stadtpfarrkirche St. Georg

Die Kirche von innen

und die Orgel und Blick auf die herrliche Decke

Die Tafel an der Kirche verrät uns, dass die Kirche 1729 - 31 an Stelle eines Vorgängerbaus nach Plänen von Franz Joseph Roth erbaut, im Krieg stark zerstört, nach 1945 wieder aufgebaut wurde.

Die Rückansicht der Kirche sieht noch bombastischer aus:

 

Ein paar Schritte und wir stehen vor der "Mariahilfkapelle". Sie wurde als Gruftkapelle des Landkomturs von Hornstein 1731 nach Plänen von Franz Joseph Roth errichtet.

Im Inneren verharren wir andächtig und schauen uns die Pracht an. Klein, aber umso herrlicher.

 

Auf dem Rückweg zum Auto entdecken wir noch ein Gebäude und erfahren von der Tafel:

Ehemaliges "Balley-Haus" von den herrschaftlichen Finanzräten bewohnt - um 1720 nach Plänen von Franz Keller erbaut

Noch ein kleines Stück und wir standen vor dem Tor, bei dem wir unseren Rundgang begonnen hatten.

Das "Schlossbräustübl" lag vor uns

Ein letzter Blick auf die gegenüberliegende Torseite, ebenfalls mit wunderschönen Figuren versehen und das Schloss.



Wir waren durstig und durchwanderten schnell das "Pleinfelder Tor". Vor dem Schlossbräustübl im Schatten der Bäume und Sonnenschirme ließen wir uns nieder. Das Apfelsaftschorle schmeckte köstlich und wir saßen eine ganze Weile und genossen das Treiben um uns herum, vor allem aber noch einmal den Anblick des herrlichen Deutschorden-Schlosses.

Anschließend hatten wir "Lust auf unseren Altmühlsee" und suchten das Seezentrum Schlungenhof auf. Wir machten einen kleinen gemütlichen Spaziergang zum Surfzentrum

und saßen anschließend unter einem Sonnenschirm und ließen uns von der erfrischenden Brise des Sees erfrischen. Es machte Spaß, den Badenden, Segelbooten und und und ... zuzusehen.

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