Urlaub 2008

Cronheim - Altmühlsee - Großlellenfeld

30. Juni 2008

Vor einer Woche trafen wir hier in Cronheim (Gunzenhausen) ein. Erlebnisreiche Tage liegen hinter uns. Mehrmals genossen wir die „Seeluft“ am Altmühlsee, erfreuten uns an der Rundfahrt, hörten der Tierwelt auf der Vogelinsel zu und konnten einige Exemplare erblicken.
Auch viele Orte, am See gelegen, besuchten wir.
Die Fahrt zum Brombachsee war geprägt von Sehenswürdigkeiten und vielem Schönen, an und neben der Strecke. Die Seereise über den großen Brombachsee etwas stürmisch. Vom Winde verweht suchten wir das Seezentrum beim Damm, der den großen vom kleinen See trennt, auf. Die Sonne strahlte und der Wind kühlte.
Auch der idyllische Rothsee beherbergte uns einen Nachmittag.

An diesem letzten Tag im Juni wollten wir uns in Cronheim umsehen.

Über unsere Pension berichtete ich schon bei unserer Ankunft und stellte dort auch das erste Foto ein.

Schon bei der Anfahrt zeigte sich uns das Haus und bei der Auffahrt zum Parkplatz und Eingang sahen wir die andere Seite

Drei Ponys, die sich gerne streicheln lassen ... sogar ein schwarzer Hase war zu Besuch, der beim Nachbarn ausgebüchst zu sein schien, den Weg aber sofort kannte, um wieder heimzukommen.

Nicht nur vor dem Haus kann man sitzen, sondern es sich auch oben im Gras unter den Bäumen - oder sogar in einer Hängematte -bequem machen. Für Kinder ist auch eine Art Spielplatz vorhanden.

Auf dem Balkon auch ein herrlich blühender Oleander, wie auch beim Eingang des Hauses. Gegenüber ein ehemaliger Bauernhof mit wunderschönem Blumenschmuck.

Die linke Aussicht und die rechte Aussicht vom Balkon aus

 

Da wir bereits eine Woche vom Balkon aus den Kirchturm des Ortes gesehen und beim Vorbeifahren auch schon das Schloss entdeckt hatten, gingen die Hauptstraße entlang und bald standen wir vor der Kirche, die etwas versteckt liegt.


Drei Glocken ... auf der einen der Name unserer Pensionsfamilie „Vogelsang“. Sicher hat jemand der Vorfahren diese Glocke gestiftet. Wie wir später erfuhren, muss das aber schon vor langer Zeit - wahrscheinlich während des Dreißigjährigen Krieges gewesen sein.

 
Als wir die Sankt Magdalenen Kirche (Heilige Maria Magdalena) betraten, staunten wir.
Welch eine Kostbarkeit, von außen hätten wir das nie vermutet. Natürlich zündeten wir eine Kerze an und verharrten in ehrfürchtigem Schweigen.

Herrliche Gemälde an der linken und rechten Seite des Innenraums der Kirche

 

Anschließend wandten wir uns Schloss Cronheim zu, einer romanischen Anlage.
Es wurde durch Neubauten erweitert und ist heute ein AWO Therapiezentrum.


Wir fanden dort einen sehr freundlichen Herrn, der uns sofort stolz auf den Kräutergarten hinwies.

Er zeigte uns eine Alraune und ich war beeindruckt von dieser mystischen und sagenumwobenen Pflanze, der Zauberkräfte nachgesagt werden. Eifrig suchte der Angestellte bei der Pflanze, als er meine leuchtenden Augen sah und überreichte mir einige Samenkörner. Ich erfuhr, wie ich damit verfahren soll und er wünschte mir bei der Aufzucht viel Glück. Begeistert freuten wir uns schon auf daheim, wenn wir die Körner einsetzen dürfen, die zum Keimen länger brauchen, da sie größer und hartschalig sind.

Der Kräutergarten stand in voller Blüte und es duftete herrlich. Insekten waren eifrig beim Besuchen der Pflanzen und Blüten. Wir saßen eine Weile auf einer Bank und schauten dem munteren Treiben zu.

Ein letzter Blick auf die Rosen beim Eingang des Schlosses

Hinter dem Schloss und in der Nähe der Kirche entdeckten wir einen Weiher. Es war herrlich, dort auf einer Bank im Schatten zu sitzen. Es gab allerhand "Betrieb" auf dem Wasser, denn die Insekten erfreuten sich auch hier ihres Lebens und die Fische schnalzten von Zeit zu Zeit. Auch einige der quakenden Exemplare faszinierten, nur ließen sie sich nicht so einfach anschauen.

Besonders schön die Seerosen

 

 

Nach dem Mittag fuhren wir wieder an den Altmühlsee.
Otto wollte nach 50 Jahren das Radfahren versuchen und mietete sich eines.


Mein Spaziergang führte mich in die verabredete Richtung und bald tauchte mein Rennfahrer auf. Wir waren schon mehrmals auf den Appetit gekommen, als wir die Biker gemütlich und doch schneller als die Fußgänger unterwegs entdeckten. Da Otto keine Beschwerden beim Fahren hatte, beschlossen wir, uns zwei Drahtesel zuzulegen, wenn wir daheim sein würden. Dazu gehört auch ein passender Ständer fürs Auto. Mal sehen ... Wie gut, dass unser Laptop im Urlaub nicht internetfähig war, sonst hätten wir sofort danach suchen müssen …

Auf dem See bei der Segelschule war allerhand los, stellten wir anschließend fest, als wir auf einer Bank unmittelbar beim Wasser saßen. Zwei Frauen versuchten sich im Wenden, Bojen über Bord werfen und wieder auffangen und weiteren Manövern. Es war sehr informativ und interessant. Der Durst trieb uns zu den Bänken unter Sonnenschirmen und das Apfelsaftschorle schmeckte hervorragend. Schnell noch einmal ein Parkticket gelöst. So konnten wir noch eine Weile bis zum frühen Abend sitzen bleiben.

 

Auf der Rückfahrt machten wir noch Station in Großlellenfeld. Unsere Pensionswirtin gab uns den Tipp. Dort befindet sich eine Wallfahrtskirche. Monumental von außen und innen eine Kostbarkeit.

Der Altar, dessen goldenes Buch in der Abendsonne beleuchtet wurde, ließ uns den Atem anhalten. Zwei Seitenaltare von besonderer Schönheit, ebenfalls vergoldet. Die Kanzel befindet sich nicht – wie üblich – vorne, sondern mitten im Kirchenschiff. Golden schraubt sich eine Wendeltreppe nach oben und alles glänzt prunkvoll. Gegenüber des Altares am Ende des Kirchenschiffes eine wunderschöne Orgel.

In der Kirche ein verglaster Schaukasten. Dort erfährt man alles über die Baugeschichte der

Katholischen Pfarrkirche Beatae Mariae Virginis

 

In der damals so üblichen alten Schrift ist dort auch ein „Ablassbrief“ von 1337 „eingesperrt“.
Diese Pergamenturkunde befindet sich im Pfarrarchiv Großlellenfeld mit einer illuminierten Initiale, Siegel bis auf wenige Reste verloren. Originalgröße 75 x 50 cm.

Avignon, 6. Juli 1337
Fünfzehn am Päpstlichen Hof anwesende Bischöfe gewähren allen, die die Pfarrkirche Unserer Lieben Frau in Lellenfeld an bestimmten Tagen des Kirchenjahres besuchen, dort an Gottesdienst oder Predigt teilnehmen, beten oder Schenkungen machen, einen Ablass von 40 Tagen.

Beeindruckt verlassen wir das Gebäude und diese Ortschaft und wieder genießen wir auf dem Balkon die letzten Sonnenstrahlen und ich schreibe alles auf, was sich in meinem Gedächtnis und vor allen Dingen im Herzen gespeichert hat. Und das ist eine ganze Menge!

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