Urlaub 2008

Cronheim - Altmühlsee und Gunzenhausen

2. Juli 2008

Sommer und heiße Temperaturen - einfach schön. Nachdem es aber gestern mit dem faulen Tag nicht geklappt, hatte wollten wir diesen heute nachholen.
Wir genossen den Morgen bei einem Spaziergang in Cronheim, wollten dieses Mal in die andere Richtung gehen. Der Friedhof von außen beeindruckte und auf der anderen Straßenseite ein Kreuz.


Anschließend saßen wir am Weiher bei Schloss und Kirche, um später in unsere Pension zurückzukehren.

 

Der Altmühlsee mit seinem erfrischenden Wind lockte und bei Schlungenhof suchten wir das Seezentrum auf. 31 °C im Schatten. Wir hingen unter riesigen Sonnenschirmen auf den Bänken, das Glas mit kaltem Apfelsaftschorle umklammert. Nach einer Weile ging es. Der Wind vom See kühlte herrlich und wir gingen Richtung Muhr und Vogelinsel spazieren. Jede Bank musste besucht werden und auch hier eine erfrischende Brise. Alle Viere streckten wir von uns, um diese Kühle in uns aufzunehmen. Die Sonne stach, dass man die Augen zukneifen musste. Sonnenbrille? Brauche ich eigentlich sonst nicht.

Der See lag vor uns, aber ... der Wellengang war sehr unruhig ... seltsam!

Der Himmel sah anders aus, ebenso die Wasserfärbung und ... er brodelte

Er begann fast zu toben und die MS Altmühl musste ihre Tour noch beenden, denn die Passagiere wollten doch ebenfalls heim.

Schnell marschierten wir zum Seezentrum Schlungenhof zurück

Als wir dort ankamen, sah es fast schon bedrohlich aus. Es war ziemlich menschenleer und der Wirt eilte eine Weile später hinaus, um die Schirme abzuspannen und zu sichern. Der Horizont wurde immer dunkler und es kam heftiger Wind auf. Schon bei dem ersten Toben des Sees und den allerersten dunklen Wolken blinkte das Licht am Mast, das Sturmwarnung verkündete.

Wir blieben noch eine Weile, denn allzu weit war unser Auto nicht. Es wurde sogar etwas heller, der Sturm hatte das Wetter scheinbar wieder vertrieben und die Sonne guckte hervor.

Am frühen Abend führte uns der Navi nach Gunzenhausen. Schon am See gefiel mir der Horizont nicht besonders. Otto meinte beruhigend: Es ist nichts, kommt sicher von der Hitze.
Von wegen ... ich war anderer Ansicht.
Auf einem großen Freiparkerplatz in Gunzenhausen sah es schon ziemlich dunkel aus.
Schirm oder nicht? Zuerst nur einer, dann doch beide. Auf halbem Weg zur Bank, wo wir Geld abheben wollten, fing es zu gießen an. Die Hosenbeine waren innerhalb weniger Sekunden patschnass und ich schwamm barfuß in den Sandalen. Donner erschreckte und schnell drückten wir uns an eine Hauswand, etwas vom vorstehenden Dach geschützt. Wir waren dort nicht allein. Ich krempelte die nassen Hosenbeine hoch bis über die Knie. Dann weiter, es hatte etwas nachgelassen. Aber nur kurz. Wieder ein Guss, den wir mit vielen anderen Menschen im äußeren Eingangsbereich eines Geschäftes beobachteten. Ebenso eine Figur, die lustig sprudelte, die wir auf unserem Rückweg - trotz des Regens aufnehmen mussten.

Danach im Dauerlauf in die Bank. Bei einem runden niedrigen Brunnen wusch ich meine Füße samt Sandalen, um den störenden Schmutz und Sand loszuwerden. Wir suchten mit knurrendem Magen ein Lokal, um etwas zu essen und wurden nach längerer Odyssee fündig. Wow ... war das lecker und trotzdem noch erschwinglich
Meine wieder nach unten gelassenen Hosenbeine waren auch etwas abgetrocknet. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch soviel Hitze besitze, grins. Obwohl bezahlt, mussten wir – wie viele andere Gäste ebenfalls – noch bleiben. Hagel und Regen hielt uns zurück. Dann stürzten wir uns todesmutig in die Fluten. Mehr als mulmig war uns, mit Schirm als Blitzableiter, beim Gang auf den überhöhten Steg. Jeder Blitz ließ uns zusammenzucken. Es goss in Strömen. Schnell noch über die Straße und durchs knöcheltiefe Wasser des Parkplatzes. Endlich beim Auto. Klatschnass sanken wir auf die Autositze. An Wegfahren war nicht zu denken. Wir beobachten zwei Personen mit Fahrrad. Ein Vehikel musste draußen bleiben und die beiden Menschen verschwanden ebenfalls in ihrem Fahrzeug.
Solch eine Angst hatte ich schon lange nicht mehr. Auf grelle Blitze folgten unmittelbar starke Donnerschläge. Der Hagel donnerte auf das Auto, es half nur noch beten. Wir befürchteten, dass es uns die Frontscheibe einschlagen könnte. Es war stockdunkel. Starker Regen vermischte sich mit den eisigen Körnern, die weiterhin auf Dach und Fenster schlugen. Bald bekamen wir Gesellschaft, da es auf der Straße zu gefährlich geworden war. Erstaunlich, dass ein heller Fleck am Himmel die Sonne anzeigte. Es war wie ein Zeichen. Ein weißer verschwommener Kreis, der lauter angedeutete Strahlen um sich gebildet hatte.
Nach einer langen Ewigkeit, wir hatten nicht auf die Uhr gesehen, wurde es heller, eben von diesem Zeichen aus und wir beeilten uns, wegzukommen. Das war mehr als gut, denn über Gunzenhausen tobte noch immer dieses schlimme Unwetter. Die Schwärze verfolgte uns, mit Blitzen und Donner. In Cronheim bei unserer Pension schien die Sonne und es hatte nur etwas geregnet. Sie schaute wärmend auf uns hernieder, als ob sie Ätsch sagen wollte. Der Hausherr stand im Hof, in Händen tropfnasse Kleidungsstücke von Pensionsgästen, die es auf dem Fahrrad erwischt hatte. Ob wir auch etwas zum Aufhängen hätten, fragte er schmunzelnd. Naja, wenn schon, dann ganz aufhängen, lachten wir.
Bei uns war es aber doch nicht so schlimm und wir waren froh, diesem Szenario heil entronnen zu sein.
Den restlichen Abend genossen wir auf dem Balkon. die letzten Sonnenstrahlen wärmten und die Luft war angenehm mild.
Am nächsten Morgen erfuhren wir, dass es am Ort des Geschehens 48 l pro qm geregnet hatte. Und das mir mit meiner panischen Wasserangst. Dabei sollte es doch ein gemütlicher Ruhetag sein.

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