März 2023
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März
Es ist ein Schnee
gefallen, denn es ist noch nicht Zeit, dass von den Blümlein allen, dass von den Blümlein allen wir werden hoch erfreut. |
Der Sonnenblick
betrüget mit mildem, falschem Schein, die Schwalbe selber lüget, die Schwalbe selber lüget, Warum? Sie kommt allein. |
Sollt ich mich einzeln freuen,
wenn auch der Frühling nah?
Doch kommen wir zu zweien,
doch kommen wir zu zweien,
gleich ist der Sommer da.
Johann Wolfgang von Goethe
Der Hundertjährige Kalender wird immer wieder zitiert und auch zu Rate gezogen, obwohl diese "Wettervorhersagen" keineswegs auf hundertjähriger Beobachtung beruhen.
Der Abt Mauritius Knauer, hat von 1652 bis 1658 Wetteraufzeichnungen gemacht. Niemals hat er gewollt, seine Beobachtungen und Angaben könnten auch außerhalb seines Bereiches gelten. Auch ging er von völlig falschen astronomischen Vorstellungen aus, denn er nannte seine Aufzeichnungen "Beständiger Hauskalender, aus welchem jährlich die Witterung zu erkennen und danach der Wein- und Feldbau mit Frucht und Nutzen zu ordnen sei". Auch im Lexikon heißt es, dass es keine hundertjährige Periode des Wetters gibt.
Kurz nach Knauers Arbeit wurden meist fehlerhafte Abschriften davon verbreitet, von denen eine, die der Arzt Hellwig in Erfurt drucken ließ, Bestand hatte. Von diesem Arzt stammt der Einfall, den Kalender "auf hundert Jahre gestellter Kalender" umzubenennen, und daraus wurde später der "Hundertjährige Kalender".
Die Gartenarbeit beginnt ganz allmählich
Zwiebeln beginnt man im März zu stecken und säen, sofern es wettermäßig möglich ist. Man fragt sich dann: stecken oder säen? Gesäte Zwiebeln bleiben etwas kleiner, Steckzwiebeln wachsen rasch und werden deutlich größer. Auch können Steckzwiebeln zeitiger in die Erde, wenn man wegen der Bodenbedingungen noch nicht säen kann.
Ausgesäte Zwiebeln lassen sich in der Größe während des Wachstums gut steuern. Will man kleine Zwiebelchen, verzieht man die Sämlinge auf 3 cm Abstand, sollen die Exemplare größer werden, lässt man ihnen mehr Platz während des Wachstums und setzt sie in 7 cm Abstand in die Reihen.
Denkst du an ein Jahr, säe ein Samenkorn.
Denkst du an ein Jahrzehnt, pflanze einen Baum.
Denkst du an ein Jahrhundert,
erziehe einen Menschen.
Chinesische Weisheit
Hier ein Vers aus meinem persönlichen Poesiealbum.
Schädlingsbekämpfung
Brennnesselbrühe: Möglichst junge Brennnesselpflanzen, die an einem sonnigen Platz wachsen, schneiden. Für 10 Liter Wasser etwa 1 kg. Die Pflanzen ins Wasser legen und dort 12 bis 14 Stunden lassen. Nimmt man warmes Wasser geht der Prozess schneller als bei kühlem oder kaltem. Die Brühe wird abgesiebt und kann sofort unverdünnt versprüht werden.
Brennnesseljauche verwendet man zum Düngen. Das Kraut mehrere Tage in der Sonne gären und das Ganze einmal täglich umrühren. Die Jauche entwickelt einen unangenehmen Geruch - eigentlich Gestank, den man durch Beigabe von Steinmehl etwas binden kann. Ich habe die Jauche dann zum Düngen verdünnt verwendet.
Wenn die Gartenarbeit wieder anfängt, sollte man es langsam angehen lassen
Rückenschmerzen
Man kann es nicht erklären, warum sie beim einen Menschen nur einmalig auftreten und bei anderen immer wieder. Unsere Lebensweise hat sicher einen wichtigen Einfluss darauf, denn unser Bewegungsapparat aus Muskeln, Sehnen, Bändern und Knochen ist so geschaffen, dass wir uns viel bewegen sollten. Tun wir das nicht, führt es zu Schmerzen.
Die meisten Rückenschmerzen verschwinden so plötzlich wie sie aufgetreten sind. Man sollte so früh wie möglich seinem normalen Tagesablauf nachgehen. Wenn nötig ein einfaches Schmerzmittel nehmen, aber keine Bettruhe oder Schonung.
Leider tauchen manche Schmerzen immer wieder auf, wenn sie auch oft von selbst verschwinden. Aber auch die Psyche spielt dabei eine große Rolle.
Schneeglöckchen
`s
war doch wie ein leises Singen
in dem Garten heute Nacht,
wie wenn laue Lüfte gingen:
"Süße Glöcklein, nun erwacht,
denn die warme Zeit wir bringen,
eh's noch jemand hat gedacht."
's war kein Singen, 's war ein Küssen,
rührt die stillen Glöcklein sacht,
dass sie alle tönen müssen
von der künftgen bunten Pracht.
Ach, sie konntens nicht erwarten,
aber weiß vom letzten Schnee
war
noch immer Feld und Garten
und sie sanken um vor Weh.
So schon manche Dichter streckten
Sanges müde sich hinab,
und der Frühling, den sie weckten,
rauschte über ihrem Grab.
Eichendorff
Mineralien - Make-ups
Bereits die alten Ägypter erkannten die Vorteile von fein gemahlenen Gesteinen und Quarzen und nutzten sie für die Schönheit. Die Kosmetikindustrie entdeckte dieses Wissen für sich und preist Make-ups, Puder und Lidschatten auf der Basis von Mineralien an.
Mineralien als Inhaltsstoffe von Kosmetika ersetzen als Sonnenschutzfilter in Form von Titaniumdioxid und Zinkoxid in der Naturkosmetik schon seit vielen Jahren chemische Filter. Mineralkosmetik verspricht, frei von Zusatzstoffen wie Öl und Parfüm zu sein, macht sie deshalb sehr gut verträglich und hilft bei Problemen mit der Haut.
Experten zufolge wirkt Mineralkosmetik entzündungshemmend und hautberuhigend. Es ist für UV-Schutz gesorgt, weil kleine Partikel die Strahlung reflektieren.
Puder aus Mineralien haftet direkt auf der Haut und nicht in den Vertiefungen der Poren. Dadurch kann die Haut gut atmen und zusätzlich werden den meisten dieser Make-ups Vitamine und Antioxidantien beigefügt.
Cremes und Puder verschmelzen mit der Haut, decken gleichzeitig gut ab und sorgen für einen ebenmäßigen Teint. Sogar Falten werden optisch reduziert und gleichzeitig gut abgedeckt, sorgen sie außerdem für einen ebenmäßigen Teint.
Schmuck
Edelsteine, Gold, Platin und Silber können Jahrtausende überdauern, aber sind trotzdem nicht unverwüstlich, denn vor allem durch Hautkontakt bleiben Spuren oder Schäden.
Aufbewahrung: Den Schmuck nicht unsortiert in eine Kiste zu legen, einen flachen großen Kasten mit Unterteilungen verwenden, für Ringe mit Steckvorrichtungen. Schmuck in Originalverpackung lassen, ideal ein Etui mit einer säurefreien Watte oder Seide, um das Anlaufen des Schmucks zu verhindern. Silberschmuck läuft in luftdichten Plastiktütchen mit einem Streifen Alufolie nicht an.
Reinigung: Massiver Silberschmuck wird in einer Plastikschüssel mit heißem Wasser und einem Stück Alufolie, sowie aufgelöstem Kochsalz wieder blank. Dieses Hausrezept nicht mit versilberten Stücken durchführen, da sich die Versilberung lösen kann. Der Glanz kehrt zurück, durch ein Silberputztuch oder einer weichen Bürste. Für Ohrstecker, Ketten oder Ringe mit echten Steinen, ein lauwarmes Wasserbad mit etwas Spülmittel verwenden und die sanfte Reinigung mit einer weichen Zahnbürste.
Perlenpflege: Perlen sind organisch und reagieren daher empfindlich auf Säure, Salz und andere Substanzen. Perlenketten nach jedem Tragen mit einem weichen Tuch abreiben.
Schmuckstücke vor dem Abwasch, Duschen oder Saunieren ablegen.
War früher alles besser? Zum Schmunzeln ...
Es ist alles weiter weg als früher und es ist zweimal so weit bis zur Ecke. Auch ist nun noch ein Berg dazwischen. Mittlerweile hab ich es aufgegeben, zum Bus zu rennen, denn dieser fährt jetzt schneller weg als früher. Auch kommt mir vor, als würden die Treppen heutzutage steiler gebaut als früher.
Die Zeitungen haben jetzt eine kleinere Schrift und jemanden bitten, mir vorzulesen, hat keinen Sinn, denn jeder spricht so leise, dass ich es kaum hören kann.
Selbst die Menschen haben sich verändert, sehen viel jünger aus als ich. Auf der anderen Seite - Leute in meinem Alter sehen viel älter aus als ich. Eine Klassenkameradin traf ich kürzlich. Sie ist so gealtert - sie hat mich nicht erkannt. Beim Zähne putzen, heute Morgen, dachte ich an die Ärmste, und als ich in den Spiegel sah, merkte ich, dass die Spiegel auch nicht mehr so gut hergestellt werden wie früher.
Es war einmal vor vielen Jahren, so ungefähr 50, nein, noch viel mehr.
Da kannten die Menschen auch schon vier Jahreszeiten.
Aber die Kinder, besonders die kleinen Mädchen, kannten nur drei.Die erste war die Kratzstrumpfjahreszeit, die dauerte immer am längsten, nämlich mindestens ein halbes Jahr. Die mochten die Kinder gar nicht so gern, auch wegen der Strumpfhalter.
Doch wie freuten sich die Kinder, wenn endlich Ostern war, gar nicht so sehr über die Ostereier, sondern weil nun die Kniestrumpfzeit anfing, alltags farbig und sonntags weiß.
Aber die allerschönste Jahreszeit begann zu Pfingsten, das war nämlich die Söckchenzeit, alltags farbig und sonntags weiß natürlich. Es machte den Kindern auch gar nichts aus, dass sie manchmal zu ganz kleinen Knäueln zusammenrutschten und aus der Schuhspitze herausgeholt werden mussten.
Nur zu genau kann ich mich noch daran erinnern.
Hans-Christian Andersen
Großmütterchen
Großmutter ist so alt, sie hat gar viele Runzeln und ganz schneeweißes Haar, aber ihre Augen leuchten wie zwei Sterne; ja sie sind eigentlich viel schöner, sie sind so milde, dass es von Herzen wohl tut, in sie hineinzuschauen. Sie weiß die herrlichsten Geschichten und hat ein Kleid mit großen, großen Blumen an; das ist aus so dickem Seidenzeug, dass es bei jeder Bewegung rauscht. Großmutter weiß so viel, denn sie hat viel länger als Vater und Mutter gelebt, das ist ganz gewiss. Großmutter hat ein Gesangbuch mit dicken Silberbeschlägen, und darin liest sie oft.
Mitten in dem Buche liegt eine Rose, die ganz flach und trocken ist; sie ist nicht so schön wie die Rosen, die sie im Glase stehen hat, und doch lächelt sie dieser am allerfreundlichsten zu, ja, es kommen ihr dabei Tränen in die Augen. Weshalb mag
Großmutter so auf die welke Rose in dem alten Buche niederschauen? Weißt Du es? Jedes Mal, wenn Großmutters Tränen auf die Blume fallen, wird ihre Farbe frischer, die Rose schwillt empor, und die ganze Stube erfüllt sich mit ihrem Duft, die Wände versinken, als seien sie Nebelschleier, und ringsum ist der grüne, herrliche Wald, wo die Sonne zwischen den Blättern spielt und Großmutter - ja sie ist ganz jung, ist ein liebreizendes Mädchen mit blonden Locken, mit rosigen, runden Wangen, schmuck und lieblich, keine Rose kann frischer sein. Doch die Augen, die milden sanften Augen, ja das sind immer noch Großmutters Augen. An ihrer Seite sitzt ein Mann, so jung und kräftig und schön; er reicht ihr die Rose, und sie lächelt, - so lächelt Großmutter doch nicht. - Ja, das Lächeln ist da. Er ist fort; nun gehen viele Gedanken und Gestalten vorüber. Der schöne Mann ist fort, die Rose liegt im Gesangbuche, und Großmutter - ja, da sitzt sie wieder, eine alte Frau, und betrachtet die verwelkte Rose, die im Buche liegt.Nun ist Großmutter tot. - Sie saß im Lehnstuhl und erzählte eine lange, lange herrliche Geschichte: "Und nun ist sie aus," sagte sie, "und ich bin so müde, lasst mich nun ein wenig schlafen!" Und dann lehnte sie sich zurück und atmete sanft; sie schlief. Aber es wurde stiller und stiller und ihr Antlitz war so voller Frieden und Glück, es war gleichsam, als ob der Sonnenschein darüber hinglitte, und da sagten sie, sie sei tot.
Sie wurde in den schwarzen Sarg gelegt. Dort lag sie, in weißes Linnen gehüllt; sie war so schön, aber die Augen waren geschlossen; alle Runzeln waren nun fort,
und sie lag mit einem Lächeln um den Mund. Ihr Haar war so silberweiß, so ehrwürdig, ihr Anblick flößte gar keine Furcht ein, es war ja die liebe, herzenesgute Großmutter. Und das Gesangbuch wurde unter ihren Kopf gebettet, das hatte sie selbst verlangt, und die Rose lag in dem alten Buche; so wurde Großmutter begraben.Auf dem Grabe, dicht unter der Kirchenmauer pflanzten sie einen Rosenbaum. Er stand voller Blüten, und die Nachtigall sang über ihm, und aus der Kirche hörte man die Orgel die schönsten Psalmen spielen, die in dem Buche unter dem Haupte der Toten standen. Der Mond schien gerade auf das Grab herab; aber die Tote ließ sich nicht blicken. Jedes Kind konnte des Nachts ruhig hingehen und sich dort an der Kirchhofmauer eine Rose pflücken. Ein Toter weiß mehr, als wir Lebenden wissen; der Tote kennt die Angst, die uns sein Wiedererscheinen einflößen würde. Die Toten sind besser als wir alle, und deshalb kommen sie nicht Es liegt Erde über dem Sarge und Erde darin. Das Gesangbuch mit seinen Blättern ist zu Staub zerfallen. Aber darüber blühen neue Rosen, darüber singt die Nachtigall und die Orgel spielt. Man denkt an die alte Großmutter mit den milden, ewig jungen Augen. Augen können niemals sterben. Die unsrigen werden sie einmal erblicken, so jung und schön wie damals, als sie zum ersten Male die frische, rote Rose küsste, die Staub im Grabe ist.
Man sollte alle Tage
wenigstens
ein kleines Lied hören
ein gutes Gedicht lesen
ein treffliches Gemälde sehen
und, wenn es möglich zu machen wäre,
einige vernünftige Worte sprechen.
Johann Wolfgang von Goethe
Das Hemd des Zufriedenen - Wilhelm Busch
Es war einmal ein reicher König; dem machte das Regieren so viele Sorgen, dass er darum nicht schlafen konnte die ganze Nacht. Das ward ihm zuletzt so unerträglich, dass er seine Räte zusammenrief und ihnen sein Leid klagte.
Es war aber darunter ein alter, erfahrener Mann; der erhob sich, da er vernommen, wie es um den König stand, von seinem Stuhle und sprach: „Es gibt nur ein Mittel, dass wieder Schlaf in des Königs Augen kommt; aber es wird schwer zu erlangen sein. So nämlich dem Könige das Hemd eines zufriedenen Menschen verschafft werden könnte und er das beständig auf seinem Leibe trübe, so halte ich dafür, dass ihm sicherlich geholfen wäre.“
Da das der König vernahm, beschloss er, dem Rate des klugen Mannes zu folgen, und wählte eine Anzahl verständiger Männer, die sollten das Reich durchwandern und schauen, ob sie nicht ein Hemd finden könnten, wie es dem Könige Not tat.
Die Männer zogen aus und gingen zuerst in die schönen, volkreichen Städte, weil sie dachten, dass sie da wohl am ehesten zu ihrem Ziele kämen. Aber vergebens war ihr Fragen von Haus zu Haus nach einem zufriedenen Menschen; dem einen gebrach dies, dem andern das; so mochte sich keiner zufrieden nennen.
Da sprachen die Männer untereinander: „Hier in der Stadt finden wir doch nimmer, wonach wir suchen; darum so wollen wir auf das Land hinausgehen; da wird die Zufriedenheit wohl noch zu Hause sein.“
Sprachen’s, ließen die Stadt mit ihrem Gewühle hinter sich und gingen den Weg durch das wallende Korn dem Dorfe zu.
Sie fragten von Haus zu Haus, von Hütte zu Hütte, sie gingen in das nächste Dorf und weiter von da, sie kehrten bei Armen und bei Reichen ein; aber keinen fanden sie, der ganz zufrieden war. Da kehrten die Männer traurig wieder um und begaben sich auf den Heimweg.
Wie sie nun so in sorgende Gedanken vertieft über eine Flur dahinwandelten, trafen sie auf einen Schweinehirten, der da gemütlich bei einer Herde lag, indem kam auch des Hirten Frau, trug auf ihren Armen ein Kind und brachte ihrem Manne das Morgenbrot. Der Hirt setzte sich vergnüglich zum Essen, verzehrte, was ihm gebracht war, und danach spielte er mit seinem Kinde. Das sahen die Männer des Königs mit Erstaunen, traten herzu und fragten den Mann, wie es käme, dass er so vergnügt wäre und hätte doch nur ein so geringes Auskommen?
„Meine lieben Herren“, sprach der Sauhirt, „das kommt daher, weil ich mit dem, was ich habe, zufrieden bin.“
Da freuten sich die Männer des Königs höchlich, dass sie endlich einen zufriedenen Menschen gefunden hatten, und erzählten ihm, in welcher Sache sie von dem Könige wären ausgesandt worden, und baten ich, dass er ihnen möchte für Geld und gute Worte ein Hemd von seinem Leibe geben.
Der Sauhirt lächelte und sprach: „So gern ich euch, meine lieben Herren in eurem Anliegen möchte zu Willen sein, so ist es mir doch nicht möglich; denn Zufriedenheit habe ich wohl, aber kein Hemd am Leibe.“
Als das die Männer vernahmen, erschraken sie und gaben nun ganz die Hoffnung auf, ein Hemd zu finden, wie es dem Könige Not tat. Betrübt und mit gesenkten Blicken traten sie wieder vor ihnen Herrn und berichteten ihm, wie all ihr Suchen und Fragen vergeblich gewesen sei; sie hätten manchen gefunden, der wohl ein Hemd gehabt hätte, aber keine Zufriedenzeit, und endlich hätten sie einen angetroffen, der wäre freilich zufrieden gewesen, aber leider hätte er kein Hemd gehabt.
So musste denn der König seine Sorgen ferner tragen und voll Unruhe oft nächtelang auf seinem Bette liegen, ohne dass Schlaf in seine Augen kam, und es konnte ihm nicht geholfen werden.
Wo Kräuter gut gewachsen sind,
in einem grünen Garten,
da lasse sie ein kluger Mann
nicht ohne seinen Schutz.
Er mag sie hüten wie ein Kind
nach ihren Eigenarten,
das regt die Lust des Herzens an
und kommt ihm sehr zunutz.
Sprießt Unkraut in den Beeten,
so muss er kräftig jäten
und darf sich nicht verspäten,
dass Distel nicht und Dorn
sich darin listig mehren,
die Arbeit sehr erschweren.
Er muss es ihnen wehren
sonst ist die müh verlor'n.
Walther von der Vogelweide
Ginseng, eine der bekanntesten Heilpflanzen, wird in der traditionellen chinesischen Medizin seit Jahrhunderten verwendet. Aber auch die westliche Medizin nutzt die Wirkstoffe, vor allem als Stärkungsmittel bei Müdigkeit, Schwächegefühl, nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähig, sowie nach Krankheiten ebenso bei Altersabbau-Erscheinungen. Zugleich soll die Anfälligkeit gegen Infekte sinken.
Den höchsten Wirkstoffgehalt weist Panax Ginseng aus Japan auf. Der echte koreanische Ginseng aus der Familie der Efeugewächse ist in den Bergwäldern der Mandschurei und in Nordkorea beheimatet. Da er recht langsam wächst, ist er recht teuer.
Ginseng muss unbedingt schattig stehen und gedeiht auf frischem, möglichst feuchtem Boden am besten. Vor der Auspflanzung, sollte Ginseng in einem Topf mit Aussaaterde an einem kühlen Standort kultiviert werden und nur gut durchwurzelt im September/Oktober an Ort und Stelle gepflanzt werden. Er zieht dort ein und treibt im Frühling erneut aus. Ab dem 3. Jahr erscheinen die ersten Blüten, nachfolgend scharlachrote Beeren.
Die Wurzeln kann man Herbst nach 4 bis 7 Jahren ernten. Der höchste Wirkstoffgehalt tritt auf, wenn die Blätter verwelkt sind und die Wurzeln den Saft zurückgezogen haben. Ginseng kann man entweder roh kauen, dünsten oder frittieren, durch Trocknen oder Einlegen auch haltbar machen.
Stevia, das Honigblatt
Das Süßkraut gehört zur Familie der Chrysanthemengewächse und ist eine kleine Staude, die in Südamerika vorkommt und bis zu 100 cm hoch werden kann, in extremen Lagen sogar bis zu 2 m. Die Blätter sind 10 bis 30 mal süßer als Zucker und ein gesundes und natürliches Süßmittel. Kalorienfrei ist es sogar für Diabetiker geeignet, ist nicht toxisch sondern gesund, außerdem ist es billiger als Saccharin.
In Europa ist Stevia als Süßungsmittel noch nicht zugelassen, hat aber, außer in den Anbauländern, längst den japanischen Markt erobert.
Schon seit den frühen siebziger Jahren verwenden die Japaner diese Pflanze, sogar für eingelegtes Gemüse, Fertiggerichte und auch zu Meeresfrüchten.
Aus frischen Blättern kann man einen aromatischer Tee brühen oder man gibt sie in einen Filterbeutel zum Süßen von Tee oder Kaffee. Will man mit Stevia kochen oder backen, mahlt man am besten die getrockneten Blätter mit einer Kaffeemühle. Getrocknete Stevia bleibt monatelang haltbar.
Die Blätter sind als Süßmittel oder Heilmittel geeignet.
Der Anbau ist auch in Deutschland möglich, die Aussaat des Samens ganzjährig im Gewächshaus oder auf der Fensterbank. Im Freiland eine Aussaat ab April bis Juni .
Die Pflanze liebt Sonne und Licht, muss aber vor Frost geschützt werden, deshalb sind Gewächshaus oder Wintergarten ideal. Vervielfältigung durch Samen und Teilung.
Joseftag
Der Joseftag (auch Josefstag) wird zu Ehren Josefs, des Ehemannes von Maria am 19. März begangen wird. In Bayern Tag Josefi, in der Schweiz Seppitag, in Österreich (selten) auch Josephinentag genannt. Er ist gesetzlicher Feiertag in einigen Bundesländern Österreichs, in überwiegend katholisch bevölkerten Kantonen der Schweiz und im gesamten Fürstentum Liechtenstein. In Bayern wurde der Josefitag als Feiertag erst 1969, ist aber dort in der ländlichen Bevölkerung noch in Erinnerung. In Italien galt der Josefitag auch als gesetzlicher Feiertag bis ins Jahr 1977, wurde dann aber abgeschafft. Es gibt aber Überlegungen, ihn wieder auferstehen zu lassen.
Im Mittelalter entwickelte sich die besondere Verehrung des heiligen Josefs und der 19. März als Datum findet sich zuerst im 12. Jahrhundert. 1870 erklärte Papst Pius IX. Josef zum Schutzpatron der ganzen Kirche.
Nach seinem von der Bibel überlieferten Beruf als Zimmermann ist Josef der Patron der Arbeiter, insbesondere der Handwerker, hier wiederum der Zimmerleute und Holzfäller. Er gilt aber auch als Schutzpatron der Ehe.
Zwei Gedenktage hat ihm die katholische Kirche gewidmet, den Josefstag am 19. März und am 1. Mai, Josef dem Arbeiter, als Wertschätzung der menschlichen Arbeit.
Die Stare freuen sich über Futter im Häuschen
Frühlingsanfang
Gevatter Star sitzt auf der Sprosse vor seinem Häuschen und hält Ausschau nach dem Frühling. Er hält sich keinen Kalender und kann natürlich nicht wissen, dass heute der 20. März ist und der Frühling gerade begonnen hat. Erst vor wenigen Tagen ist Gevatter Star von seiner großen Reise aus dem Süden heimgekehrt. Als er ankam, hat es erst einen Streit mit den Spatzen gegeben. Natürlich ging es um die Wohnung. Familie Spatz hatte sich in der Wohnung des Stars den ganzen langen Winter über eingenistet, und natürlich wollten die kleinen frechen Kerle nicht ausziehen. Da hättet ihr aber den Star sehen sollen. Schließlich zogen die Spatzen den kürzeren, wenn sie auch noch so laut und wütend dem Gevatter Star ihr »Tschilp, tschilp" an den Kopf warfen.
Jetzt ist der Star wieder Herr im Haus. Mit Ruhe kann er endlich schauen, was das Wetter und die Leute machen.
Also, denkt er, die Sonne scheint schon ganz schön warm. Da lässt sich's wohl ein Liedlein pfeifen. Geradeso wie der kleine Junge und das hübsche Mädchen, die an der Hand der Mutter munter in den Frühling hinein marschieren.
Da drüben hoppelt Meister Mümmelmann, der Hase, über die Felder und hebt seine Nase genüsslich in die frische Frühlingsluft. Es ist doch eine Lust zu leben, mag er wohl denken.
Ja, die ersten Frühlingstage sind schön. Alles sieht gleich ein wenig freundlicher aus, wie verzaubert, pflegt Gevatterin Amsel zu flöten. Heute morgen hatte sie es schon ganz wichtig auf dem Wipfel des Kastanienbaums, der noch kahl seine derben Äste in die Luft streckt. Was wird sie erst flöten und jubilieren, wenn die Kastanie ihre großen weißen Kerzen im Laubdach aufsteckt!
Gleich wird Frau Amsel sich mit der halben Verwandtschaft im Holunderbusch zu einem Schwätzchen treffen. Da wird es gleich wieder über die anderen hergehen, mit denen man sich ein wenig gezankt hatte. Sie sollten sich lieber über die wunderschönen Schneeglöckchen dort drüben freuen, denkt Gevatter Star. Die wollen doch auch mit einem Liedlein begrüßt werden.
Da kommt ein kleines Mädchen und pflückt die Schneeglöckchen, um sie der Mutti als ersten Frühlingsgruß nach Hause zu bringen. Warst du das etwa?Rita Fürth
Stare
Zwei Stare am Himmel fliegen, versuchen sich zu kriegen, sie schnäbeln in der Luft, aus der Ferne ein dritter ruft.
Aber der ist nicht allein, ein Schwarm fällt ein. Ihr Ziel ist der nächste Baum, es ist wie in einem Traum.
Sie zwitschern, schnattern und kreischen, versuchen den besten Platz zu erheischen. Einer erhebt sich in die Luft, es ist, als ob er ruft, alle stürmen hinterher und es werden noch mehr.
Ein weiterer Schwarm ist angekommen, am Geschrei hat man's schnell vernommen. Wo kommt Ihr denn alle her? Gefiel's euch daheim nicht mehr? Nach was steht euch der Sinn? Wo wollt ihr denn alle hin?
Eine Antwort haben sie nicht gegeben, so ist es nun einmal im Leben. Noch ein letztes Geschnatter, dann ein Flügelgeflatter. Leer der ganze Baum! War es nur ein Traum?
Zur Zeit sind auch einige in der Nähe und immer wieder verköstigen sie sich am Vogelfutter, den Fetthaferflocken, die wir selbst herstellen.
Abendsegen
Abends, wenn ich schlafen
geh,
vierzehn Engel um mich stehn:
zwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zwei zu meinen Häupten,
zwei zu meinen Füßen,
zwei, die mich decken,
zwei, die mich wecken,
zwei die mich weisen
zu den himmlischen Paradeisen.
Volksgut
Beim Schlafengehen
Nun der Tag mich müd gemacht, |
Hände, lasst von allem Tun. |
Und die Seele unbewacht
will in freien Flügen schweben,
um im Zauberkreis der Nacht
tief und tausendfach zu leben.
Hermann Hesse
Die Höflichkeit
Wer möchte diesen Erdenball
noch fernerhin betreten,
wenn wir Bewohner überall
die Wahrheit sagen täten.
Ihr hießet uns, wir hießen euch
Spitzbuben und Halunken,
wir sagten uns fatales Zeug,
noch eh wir uns betrunken.
Und überall im weiten Land
als langbewährtes Mittel,
entsprosste aus der Menschenhand
der treue Knotenkittel.
Da lob ich mir die Höflichkeit,
das zierliche Betrügen.
Du weißt Bescheid, ich weiß Bescheid:
Und allen macht's Vergnügen.
Wilhelm Busch
Letzte Worte
Geliebte, wenn mein Geist
geschieden, Wo aller Erdengram
verschwunden, Weht nächtlich seine
Seraphsflügel |
Annette von Droste-Hülshoff
Zur Zeitumstellung:
Die Vogeluhr
Es gibt vielerlei Uhren, aber wer kennt schon eine Vogeluhr?
Man sagt, dass wir Menschen eine sogenannte innere Uhr haben, aber auch Vögel besitzen eine. Diese ist aber noch viel genauer eingestellt als unsere. So kann man anhand des morgendlichen Gesangs der Vögel die Uhrzeit bestimmen.
Jede Vogelart beginnt zu einem recht genauen Zeitpunkt mit ihrem Gesang, der durch den Grad der Helligkeit beginnt. An bedeckten und somit dunkleren Tagen verschieben sich die unterschiedlichen Anfangszeiten der Vogelstimmen wohl, doch die Reihenfolge der Einsätze unserer kleinen gefiederten Sänger bleibt erhalten.Die Nachtigall eröffnet das Konzert, denn sie beginnt kurz nach Mitternacht mit ihrem schönen Gesang.
Rund zwei Stunden später folgt die Heide- und Feldlerche.
Dann setzen Singdrossel und das Gartenrotschwänzchen ein.
Dazwischen kräht der Haushahn sein Kikeriki. Etwa um drei Uhr ist der immer wiederkehrende Ruf des Kuckucks zu hören, danach das schöne Singen des Rotkehlchens und um 3.30 Uhr folgt der Gesang des Buchfinks.
Eine Stunde vor Sonnenaufgang ist die Zeit für die Amsel gekommen, fast gleichzeitig mit der Blau- und Kohlmeise.
Und auch das laute Schmettern des Zaunkönigs ist zu vernehmen.
Bei nahendem Sonnenaufgang werden Buntspecht und Spatz munter.
Die Spätaufsteher, Grünfink und Star, lassen ihre Stimmen erst nach dem Sonnenaufgang hören und mit ihnen ist die morgendliche Ouvertüre beendet.
Erinnerungen an früher erwachen, wenn im Frühjahr Brennnesseln, Löwenzahn und Sauerampfer sprießen. Vati freute sich, denn aus Brennnesseln entstand leckerer Spinat, der bei mir damals als Kind einen "durchschlagenden" Erfolg hatte.
Die Brennnessel
Für viele ist dieses Gewächs ein lästiges Unkraut. Außerdem ist es nicht eben schön, sich die Hand zu verbrennen, wenn man in die Nessel greift. Wo Brennnesseln wachsen, ist der Boden wertvoll und humushaltig und zudem ist das Gewächs für die Schädlings- und Krankheitsbekämpfung im Garten unentbehrlich geworden. Sogar zum Düngen kann man diese Pflanze einsetzen. Darüber hinaus dient sie auch als Heilpflanze und sogar als Gemüse findet sie Verwendung. Das alles ist nicht neu, denn schon immer hat man im Frühjahr die jungen Brennnesseltriebe als delikates und vitaminreiches Gemüse verspeist. Wie Spinat zubereitet oder diesem beigefügt, schmeckt es lecker, wenn man ansonsten im Garten noch nicht so viel ernten kann.
Selbst als Viehfutter sind Brennnesseln nach wie vor sehr wichtig, diese wurden - vor allem früher - dem Schweine-, Kaninchen-, Enten- und Kükenfutter beigemischt.Als Heilpflanze verwendet man das gesamte Kraut. Es wird, wie alle anderen Kräuter auch, im Laufe des Sommers gesammelt und getrocknet. Brennnesseltee wirkt blutstillend, blutbildend, blutreinigend, schleimlösend und harntreibend. Auch die Wurzel, die im Herbst geerntet wird, ist eine wichtige Droge.
Früher, bevor es hierzulande Baumwolle gab, wurde aus den Fasern der Brennnessel Stoff hergestellt: das Nesseltuch.
Bei Erbsen, Linsen und Co erinnere ich mich an die Nachkriegszeit und die damaligen Lebensmittelkarten. Es standen leckere Dinge darauf, die es in Wirklichkeit aber nicht gab. Bei den Hülsenfrüchten klappte es meistens und ich sehe mich noch mit Mutti beim "Sortieren". Getrocknete Käfer, Steinchen und alles andere Ungenießbare musste weg, bevor man die eigentlichen Lebensmittel sehr umständlich kochten konnte.
Erbsensuppe schmeckt gut und ich erinnere mich noch an eine einfache Möglichkeit der Zubereitung, mit Hilfe der "Erbswurst".
1867 gelang einem Berliner Koch, namens Johann Heinrich Grünberg, die Erschaffung der Erbswurst, eine Zusammensetzung aus Erbsenmehl, Speck und Gewürzen, die mit einer Wurstspritze in Papierhüllen gepresst wurde. Der Gang zum Patentamt folgte. Dort blieb der Antrag aber liegen, bis er vom preußischen Heeresforschungsamt entdeckt wurde. Diese Presskonserve war ideal als Marschverpflegung. Schnell wollte man noch vor dem Feldzug gegen Frankreich handeln. Man kaufte das Patent für 35 000 Taler. 1870 - im Deutsch-Französischen Krieg - wurde die Erbswurst als eiserne Ration an die Soldaten ausgegeben. Hierzu wurde vom Staat eine Fabrik gegründet und in den Feldküchen gab es Unmengen dieser Suppe.
Die Erbswurst kam in Mode und verköstigte alle Schichten, vor allem die unteren und mittleren.
Die Erbswurst wurde seit 1889 ein Verkaufsschlager, verbunden mit dem Namen Carl Heinrich Knorr aus Heilbronn.
125 g Erbswurst kosteten damals zwischen 15 und 20 Pfennig.Selbst in den Wüsten Nordafrikas und im Himalaja ist die Erbswurst mit ihren 17 Zentimetern Länge und 3 Zentimetern Dicke bekannt. Sie passt in jeden Rucksack, da auch das Gewicht nur bei 100 Gramm liegt.
Löst man die gepresste Masse in Wasser auf, bekommt man bei einer Kochzeit von einer Minute eineinhalb Liter Suppe.
Auch ich kann mich noch sehr gut an diese sonderbare Wurst erinnern, die man noch mit verschiedenen Zutaten ergänzen oder verfeinern konnte. Ich glaube auch, sie in der jetzigen Zeit noch irgendwann in einem Regal unseres Supermarktes entdeckt zu haben.
Die Linde 11.03. - 20.03.
Die Linde ist der Baum der Liebe, weich und süß, denn der Duft ihrer bis zu 60.000 Blüten betört uns und ihre Blätter erfreuen in Herzform. Die Linde ist Freya, der Göttin der Liebe und des Glücks, geweiht.
An den Tagen der Linde geborene Menschen sind sensibel und mitfühlend, helfen und schützen selbstlos all jene, die ihrer Hilfe und ihres Schutzes bedürfen. Wer in diesen Tagen geboren ist, soll sich fragen: Warum sind meine Träume schöner als die Realität? - Wie wahr!
Die Linde Geborenen haben einen besonderen Gerechtigkeitssinn, eine ausgeprägte Harmoniefähigkeit und sie verstehen es, sich in die Lage ihrer Mitmenschen zu versetzen, um eine akzeptable Lösung für jede Situation zu finden. Ihre sprichwörtliche Lebensfreude überträgt sich auf alle Menschen in ihrer Umgebung und verbindet sie miteinander, Freud und Leid teilend, als Freund und Partner durchs Leben gehend.