Freie Selbsthilfegruppe Backnang

das Jahr 2012

Wie die letzten Jahre, ist auch 2012 geprägt von Treffen bei Caritas und Diakonie. Es ist gut und hilfreich, sich mit anderen Gruppenleiterinnen und -leitern auszutauschen. Und es ist doppelt gut, Berater zu haben, wenn man sie braucht. Und wie bereits auf unserer Eingangsseite erwähnt, sind wir glücklich, die örtliche AOK als starken Partner an unserer Seite zu wissen.

Natürlich kann und werde ich hier nicht alle Themen auflisten über die wir das Jahr über sprechen, aber einige, die uns besonders berühren, sind erwähnenswert.

Fürs letzte Jahr hatten wir uns etwas Besonderes ausgedacht: einen Jahresrückblick in Form einer Zeitung.

Am 11. Januar  war es wieder soweit, wir hatten unseren ersten Gruppenabend. Karte mit Vers und Marienkäferchen wünschten uns viel Glück fürs neue Jahr.

Hier der Vers:

Ein neues Jahr 

Ein neues Jahr tritt froh herein,
mit aller Welt in Frieden;
vergiss wie viel der Plag und Pein
das alte Jahr beschieden!

Du lebst: sei dankbar, froh und klug,
und wenn drei bösen Tagen
ein guter folgt, sei stark genug,
sie alle vier zu tragen.

Friedrich Wilhelm Weber

Eine Menge Post in Form von Karten und E-Mails waren "aufzuarbeiten" und nachdem wir uns drei Wochen nicht gesehen hatten, gab es auch viel zu erzählen.

 

Am 18. Januar  blätterten wir in unserem "Jahres-Rückblick"

Wir erinnerten uns, schmunzelten, lachten, waren aber auch traurig, weil wir uns von Menschen, die wir kannten, für immer verabschieden mussten. Es lag somit Freud und Leid beieinander.

Das ganze Jahr zog an uns vorbei, mit allen gemeinsamen Aktivitäten und Erlebnissen.

Aber auch die vorherigen gemeinsamen Jahre kamen uns ins Gedächtnis. Wann war das? Wann dies? Wer war damals alles dabei? Und und und ...

Was für eine tolle Gruppe wir doch sind, stellten wir fest. Wahrscheinlich noch verbundener, als es sonst so üblich ist.

Danke dafür, mussten wir uns eingestehen!

 

Am 25 Januar redeten wir über das Kaufverhalten der Menschen und vor allem auch über unser eigenes, das Online-Shopping und das stationäre Ladengeschäft. Sehr interessant!

 

Im Februar sprachen wir über das "Fallbeispiel" des Rückfall-Seminars.

Die Erfahrung lehrt, dass Liebe nicht darin besteht, dass man einander ansieht, sondern dass man in die gleiche Richtung blickt. (Saint-Exupéry) Über den Sinn dieses Verses hatten wir eine lebhafte Unterhaltung.

 

Im März: Anhand einer Geschichte stellten wir fest, dass man manchmal Menschen mit einem vorschnellen Urteil sehr unrecht tun und das oft nicht mehr ändern kann.

Ein Gruppenmitglied vertrat uns beim Gruppenleitertreffen der Diakonie am 22. März.

 

Am 3. April trafen wir uns in einem Lokal zu einem Gesprächsabend. Es ging u. a. um die Bitte einer Studentin, sie mit Fragebögen bei ihrer Bachelorarbeit zum Thema „Nachsorge in der Suchtkrankenhilfe“ zu unterstützen.

Anschließend machten wir Ferien bis zum 18. April.

Am ersten Abend redeten wir über das Gruppenleitertreffen im März.

An einem anderen Abend ging es um das Thema "Inneres Gleichgewicht" und wie man es fördern kann. Auch von den noch nicht besprochenen Karten der Umfrage vom letzten Jahr pickten wir u. a. "Religion und andere Kulturen" heraus.

 

Im Mai die Frage: wie wichtig ist uns das Auto? Und anlässlich des Muttertages wollten wir mal wieder herzlich lachen und dazu bot sich die kleine Geschichte: Ferdinand Porsche stirbt und kommt in den Himmel" an.

Einer unserer Betroffen brachte Prospekte von Unternehmungen mit. Es begeisterte uns eine Fahrt mit der Waldbahn, die zwischen Schorndorf und Welzheim verkehrt. Spontan beschlossen wir einen Ausflug zu machen. Es sollte aber schon nostalgisch, also mit der Dampflok, sein. Wir redeten natürlich auch auch allgemein übers Verreisen, sowie Urlaub und Co. Wie war das früher ... und heute? Wie war das, als der Alkohol noch im Spiel war?

Der Ausflug wurde - nach gründlichen Recherchen - besprochen und wir wollten von Welzheim nach Schorndorf fahren. In Schorndorf gibt es Einiges zum Anschauen und das Internet bietet eine Fülle, die ich ausdruckte und in die Gruppe mitnahm. Begeisterung allgemein! Frage: wer geht mit? Immerhin waren wir letztendlich acht Personen und am nächsten Tag buchten wir online mit Platzkarten.

Der Spruch: Wer im Leben kein Ziel hat, verläuft sich (Abraham Lincoln) war ein Gesprächsthema.

Und "die Fabel von den Fröschen" ließ uns nachdenken wie selbstbewusst wir eigentlich sind und wie weit wir uns beeinflussen lassen.

 

Im Juni besprachen wir den Flyer der Suchtwoche des letzten Jahres. Wie einig sind wir aus unserer Sicht und unseren Erfahrungen mit den dort aufgeführten Punkten?

Über eine Umfrage "Alkohol und Jugendliche" redeten wir und - wie war das früher in unserer Jugend?

Am 8. Juni stellten wir unsere Gruppe im Wilhelmsheim vor. Wir erhielten eine überwältigende Resonanz. Als ich am Schluss das Gedicht: Ich gehe eine Straße entlang vorgelesen hatte und den Menschen dort sagte, dass wir und die Gruppe ihnen wünschen, dass sie nie mehr in das tiefe Loch - Alkohol - fallen mögen, herrschte sekundenlange Stille und dann klatschten alle begeistert. Schon die vorherige Unterhaltung war sehr lebhaft und am Schluss kamen die meisten her, gaben uns die Hand und bedankten sich. Wir redeten noch miteinander und nahmen ein sehr positives Gefühl mit heim.

Am 5. Juni hatten wir ein Abendseminar. Es ging um den "Verlauf nach Jellinek mit Beamer, Leinwand und Arbeitsblättern. Betroffene und Angehörige beteiligten sich rege an den Gesprächen und Auswertungen.

Am 10. Juni war es soweit: unser Ausflug. Es war ein herrlicher Tag und ich habe darüber Extra-Seiten erstellt, die man hier einsehen kann.

Beim nächsten Gruppentreffen wurde natürlich über die Gruppenvorstellung im Wilhelmsheim und den Ausflug gesprochen. Die Frage: Was hat euch am Ausflug am besten gefallen? "Die Gemeinschaft", weil wir alle beieinander geblieben sind!

Ein anderes Mal ging es ums Thema "sich öffnen", das ich anhand einer Begebenheit mit einem Igel begann. Man darf keinen bedrängen, sich zu öffnen, sondern muss warten. Ich wählte dieses Thema, weil einer unserer Betroffenen ein Problem mit seinem Nachwuchs hatte. Es war eine lebhafte Unterhaltung und wir konnten aus unserem Erfahrungsschatz raten.

Am 24. Juni waren wir mit einem Mitglied unserer Gruppe im Burgcafé Reichenberg. Leider konnten die anderen wegen Krankheit und privater Termine nicht mitkommen. Es war schön, ich hatte Kontakt zum örtlichen DRK, bei dem ich auch ein wenig ehrenamtlich "eingebunden" bin und es war ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin vom Wilhelmsheim möglich. Hier ein paar Fotos

Ende Juni wollte ich etwas ganz Besonderes machen und dieser Gruppenabend wurde es auch: Nach einer kurzen Meditation der Vers von Buddha: Alles Geschaffene ist vergänglich. Strebt weiter, bemüht euch, unablässig achtsam zu sein. Und um die Achtsamkeit ging es. Ich hatte verschiedene Steine dabei, raue, glatte, farbig verschiedene ... und bat, dass jeder einen in die Hand nehmen möge und ungefähr zwei Minuten nur diesen Stein fühlen und ansehen möge. Nichts anderes! Anschließend sprachen wir über die Gedanken, Gefühle und Erinnerungen, die wir dabei hatten. Der Abend war so lebhaft und interessant, dass man sich am Schluss über diese Abwechslung bedankte. Das werden wir irgendwann in ähnlicher Form wiederholen.

Angeregt vom Gruppenabend mit den "Steinen" wollte ich mich übers Internet über einige Dinge informieren, die wir angesprochen hatten. So zum Beispiel, warum man auf jüdische Friedhöfe Steine anstatt Blumen legt. Außerdem wollten wir uns über "Buddha" informieren. Das war beim nächsten Treffen unser Gespräch.

 

Im Juli wollten wir "mit dem Herzen sehen" und nicht nach Äußerlichkeiten urteilen. Es ging also teilweise um Menschenkenntnis.

Am 10. Juli erfreute ein wunderschöner Regenbogen. Ein Mitglied der Gruppe knipste ihn und brachte uns das Foto mit. Danke dafür! Es ist herrlich, wenn man Augen für so eine tolle Naturerscheinung hat.

Am 19. Juli war wieder ein Gruppenleitertreffen in Waiblingen. Dort wurde u. a. über das "Handauflegen" gesprochen.

Im Stern hatten wir einen Artikel gefunden: Auf Knopfdruck blau. Es handelt sich um ein Designer-Spray. Das war vielleicht eine Unterhaltung!

Am 25. Juli gingen wir wieder mal in die Eisdiele und genossen dabei das wunderschöne, angenehme Wetter und vor allem die verbindende Gemeinsamkeit.

Am 1. August sprachen wir über das Gruppenleitertreffen im Juli und das dort vorgestellte "Handauflegen". Natürlich traten anhand des Flyers noch Fragen auf, die ich in den nächsten Tagen mit der zuständigen Sozialtherapeutin per E-Mail und am Telefon beantwortet bekam. Darüber werden wir nach den Sommerferien reden. Auch meldete sich die Studentin, der wir mit Fragebögen geholfen haben und schickte ihre Bachelorarbeit. Das ebenfalls nach den Ferien. Noch verschiedene andere E-Mails, die Gruppe betreffend, erhielt ich. Teilweise sehr interessant! Aber auch das muss bis nach den Ferien warten, denn entschieden wird nur gemeinsam.

 

Am 26. August – Ausflug nach Fronfalls. Das Wetter ließ zu wünschen übrig, trotzdem war im Anglerparadies allerhand los. Eigentlich wollten wir uns bei einem Spaziergang in den Wald Appetit holen, aber der Wettergott hatte etwas dagegen. Das Essen schmeckte herrlich und wir waren in einer Hütte vor allem Unbill geschützt. Anschließend ein Rundgang und Besichtigung der Fischteiche.

    

 

Ein erneuter Anlauf in den Wald, aber wieder klappte es nicht. Na ja, macht nichts. Es wurde noch eingekauft und dann fuhren wir weiter, um einen Römerturm in der Nähe zu besichtigen.

Mittlerweile schien die Sonne und wir genossen die wärmenden Strahlen.

War das Wetter auch nicht optimal, die Gemeinschaft war es auf jeden Fall und wir freuen uns auf weitere gemeinsame Unternehmungen.

Am 31. August präsentierten wir die Gruppe im Wilhelmsheim. Es war ein „besonderer“ Abend und unsere Vorstellung dehnte sich – auf Wunsch der dortigen „Bewohner“ - auf über eine Stunde aus. Wieder war uns der „Beifall“ gewiss. Die Verpflegung war reichlich und wir froh, dass uns einige beim Essen halfen.

 

5. September, der erste Gruppenabend. Die Gruppe wurde über den tollen Abend (31.8.) im Wilhelmsheim informiert und freute sich mit uns. Die Bachelorarbeit einer Studentin, der wir mit Fragebögen geholfen hatten, wurde angesprochen, aber wegen des "Umfangs" verschoben. Vom Stadtpicknick in Backnang redeten wir - anhand eines Berichts in der Zeitung - und beschlossen, nächstes Jahr dabei zu sein. Natürlich werde ich die Verpflegung übernehmen und weiß auch schon, mit was ich meine Gruppe verwöhnen werde. Mittlerweile hatte ich mich übers "Handauflegen" informiert und es wurde eifrig diskutiert.

Über die Neuanmeldung beim Landratsamt für den Online-Gesundheitswegweiser redeten wir. Wichtig, uns dort richtig zu präsentieren - für uns bedeutet das: aus den Herzen kommend, aber auch so, dass man erkennt, um was es uns geht. Wir sind nun nicht nur bei der Stadt Backnang, der Zeitung und weiteren Institutionen zu entdecken, sondern auch unter: http://www.gesundheit-rmk.info/selbsthilfe/details/id/820

An einem weiteren Gruppenabend im September sprachen wir über "Notlügen". Ich hatte Kärtchen mit Beispielen dabei und wir erkannten uns oft. Die Gründe für solche Lügen sind wichtig, denn manche sind dazu da, anderen Menschen bei Absagen nicht allzu weh zu tun. Trotzdem muss man auch "nein" sagen dürfen, wenn es einem selbst wichtig ist.

 

14. Oktober – Suchtgottesdienst in der Schlosskirche St. Jakobus in Winnenden. Es war bombastisch. Natürlich wollten wir da reinschnuppern und waren begeistert. Anschließend trafen wir uns bei einem leckeren Mittagessen in unserem Stammlokal, in das wir ausweichen, wenn unser Gruppenraum platzmäßig nicht ausreicht. Für die Gruppenmitglieder, die in der Kirche nicht dabei sein konnten, "rollte" ich alle Szenen, Lieder, Gebete usw. beim nächsten Gruppenabend noch einmal lebhaft auf. Wir waren alle mehr als beeindruckt.

Schon die Kirche mit ihrem herrlichen Altar ist beeindruckend und den Abend vor diesem Ereignis sprachen wir darüber und dass auch der Jakobsweg von Rothenburg ob der Tauber über Winnenden bis Rottenburg am Neckar dort vorbeiführt.

Fotos: Blick auf die Kirche und die Jakobslinde

   

 

Am 15. Oktober - Treffen in Backnang mit der Caritas, um über unsere Gruppen, aber auch die Suchtwoche im kommenden Jahr zu reden. Verabredeten uns für den März, um dann das weitere Vorgehen zu besprechen.

20. Oktober – Ehemaligentreffen im ZfP Winnenden. Ich freue mich immer wieder, wenn Betroffene aus der Gruppe an solchen Treffen teilnehmen und sage danke dafür.

An einem weiteren Gruppenabend im Oktober war das Gedicht "Der Lebensfaden" an der Reihe. Es waren lebhafte Gespräche.

25. Oktober – Gruppenleitertreffen in der Diakonie in Waiblingen. Auch hier bin ich für die Unterstützung durch ein Gruppenmitglied dankbar.

 

Der 31. Oktober ist dieses Mal Halloween.

Da wir in der Gruppe Freud und Leid miteinander tragen, dürfen wir auch ein wenig miteinander feiern und dabei einfach nur mal "reden" - über uns und alles, was uns am Herzen liegt.

Vor allem aber wollen wir miteinander lachen und Spaß haben.

Wir hatten uns mit selbst gebastelten Spinnen, Fledermäusen und Kürbissen aus Papier "geschmückt" und ein Betroffener erschreckte uns im passenden Kostüm. Die Tischdekoration verbreitete ein schauriges Licht, die gebastelten Eulenzapfen entschädigten hinterher durch ihre Niedlichkeit.

Was für ein Spaß!!!

 

 

An einem Gruppenabend im November - Spannung pur. Eine Leinwand wird aufgestellt, der Beamer steht bereit und die Zuschauer nehmen Platz. Noch einmal durften wir unseren Ausflug mit der Schwäbischen Waldbahn erleben und viel Spaß dabei haben.

 

Am 5. Dezember war unser Nikolausabend - der Tisch schön und "lecker" geschmückt und jeder bekam einen kleinen Niko auf einem Zweig und Schokoladekügelchen:

 

Im Dezember lockte wie die Jahre zuvor der Murrhardter Weihnachtsmarkt. Die Verpflegung war lecker und es war auch nicht zu kalt. Schöne Weihnachtsmusik verwöhnte uns und wir fühlten uns rundum zufrieden.

 

Am 18. 12. unsere Jahresversammlung über Finanzen, Rückblick über Themen und Planung fürs neue Jahr.

 

 

Kurz vor Weihnachten ein letztes Treffen -

bei dem wir Rückblick hielten und uns an einem lustigen Gedicht erfreuten, einem Sketch, bei dem wir herzlich lachen konnten und dem Rat für den Jüngling in den reifen Jahren.

Natürlich gehörten Geschenke auch dazu.

Wir gingen auseinander und wünschten uns ein schönes und friedvolles Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.

Alle freuen sich schon auf ein weiteres Gruppenjahr in Harmonie und voller Überraschungen. Mit Gesprächen über viele Themen aus dem Leben, aber auch über die Sucht, die Folgen und die Dankbarkeit vieles geschafft zu haben.

Ich wünsche es uns von Herzen!