Winterfreuden – Ende Januar 2010
Eigentlich sind wir hier in Baden-Württemberg im Dezember und bis Mitte Januar, ganz gut weggekommen, wenn man hört, sieht und liest, wie der Winter im Norden, Westen, Osten und in der Mitte Deutschlands zugeschlagen hat. Klar hatten auch wir eine Zeitlang ziemlich frostige Nächte und Tage, aber das blieb in Grenzen. Auch der Schnee hielt sich ziemlich fern von uns. Wir waren schon versucht, zu meinen, dass wir sehr brav sein müssen.
Aber dann erwischte es uns doch auch noch. Es schneite und schneite. Klaro, bei unserem Nachbarn hängt noch der Nikolaus auf einer Leiter vom Balkon herunter.
Fasst das Petrus eventuell falsch auf?Gymnastik soll ja gesund sein und Frühsport auch. Also nehmen wir es gelassen, morgens in Winterstiefeln, warmem Anorak und Mütze auf dem Kopf, die Schippe zu schwingen.
Wie beim Stricken, so gehe ich vor. Einmal links und einmal rechts, immer im Wechsel, bis die ganze Auffahrt zwischen den Häusern frei ist. An den Gebäuden türmt es sich nun. Ein Stück weiter unten ist ein Wiesenstück, dort hat es Platz. Also Schnee auf die Schippe und mit Schwung werfen, soweit es geht. Anstrengend und – von der Stirne rinnt der Schweiß.
Die Berge werden immer größer und die Zeit, die man braucht dehnt sich immer mehr in die Länge. Hinterher ist ein Herumwandern angesagt, denn verschwitzt und mit hohem Puls geht da nichts mit Sitzen. Auch wäre es nun nicht gut, abzukühlen, denn es schüttelt einen dann gern und man fühlt sich unwohl. Aber – was soll es – man gönnt sich ja sonst nichts.
Im Frühling, Sommer und Herbst wollen wir Radfahren. Vielleicht ist das schon mal die Auflockerungsübung, um dann fit zu sein. Immer alles schön positiv sehen!Der Blick aus dem Fenster – nach getaner Arbeit – fasziniert.
Die Auffahrt zum Haus … ich muss an „Wilhelm Tell“ denken: Durch diese hohle Gasse muss er kommen. So sieht dieser aufgetürmte Schnee aus.
Und dann beim Haus. Wie ein Alpenpanorama! Wenn da noch mehr kommt, müssen wir das weiße und kalte Zeugs mit der Schubkarre auf die nächste Wiese transportieren. Auweia!Im Moment scheint die Sonne und der freie Hof zeigt sich dunkel und heimtückisch glänzend. Hoffentlich friert das nicht, denn Streusalz gibt es nirgends mehr zu kaufen. Wie gut, dass wir sparsam waren und noch etwas für Notzeiten haben.
Ein klein wenig Hoffnung bringt der strahlende Planet mit sich, Hoffnung auf einen Hauch von Vorfrühling und das Ende der „Eis- und Schneezeit“.
Doch nichts da, der Wetterbericht kündigt schon wieder so eine Tussi namens „Miriam“ an.Es bringt aber nichts – da müssen wir durch!
Heidi Gotti – 2. Februar 2010
zurück zur Geschichten-Übersicht zurück zur Hauptseite