Schön ist es auf der Welt zu sein
Faul und träge sitze ich an diesem schwül-heißen Julitag im etwas erhöhten Wintergarten, die Schatten spendende Markise über mir und ergötze mich an der Natur. Die Rosen duften verführerisch.
Trotz dieser Temperaturen herrscht reges Treiben in diesem kleinen Paradies. Mit halb geschlossenen Augen schau ich unseren gefiederten Freunden zu. Unsere Rotschwanzeltern fliegen knapp über dem Gras bis die Schnäbel gefüllt sind. Dann geht es hoch, denn auf der Abdeckung unserer Markise warten im weichen Nest einige hungrige Vogelbabys auf Nahrung. Wie viele konnten wir nicht erkunden, um die Vögelchen nicht zu stören. Kaum sind Mama und Papa da, zwitschern die Kleinen, um nach dem Abflug der Eltern sofort wieder still zu sein.
Ein frecher Spatz hat sich verirrt, sitzt auf dem Geländer des Wintergartens, einen Meter von mir entfernt. Interessiert schaut er mich an, plustert sich auf, schüttelt sich und macht es sich gemütlich. Nach einer Weile verschwindet er im nahen Stumpf eines abgesägten Apfelbaumes. Die Zeit ließ ihn altern, die Rinde löst sich und oben hat sich eine Höhle gebildet. Viele Möglichkeiten, um nach Leckereien zu suchen oder sich einfach nur zu verstecken. War wohl nichts, denn unser Spatz fliegt schon wieder weiter.
Im Gras sind Artgenossen dabei, passende Halme zu sammeln. Heureste werden sortiert. Zu dick … weg damit … unbrauchbar. Aber bald werden die munteren Gesellen fündig. Der eine Sperling gleicht mit seinem „Bart“ einem Seehund. Schnell die Beute in Sicherheit bringen. Wenn zwei sich zanken freut sich der dritte. Das Geschrei hat kein Ende und schon ist das Streitobjekt von einem Unbeteiligten gemopst und weggetragen worden.
Trotz prallem Sonnenschein wird geflogen, gehüpft und lustig gezwitschert.Schön ist es auf der Welt zu sein!
Auch ich finde das und freue mich, an der Natur teilhaben zu dürfen.Heidi Gotti
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