Freie Selbsthilfegruppe Backnang

das Jahr 2017

Mit den Versen von

Katharina, der Mutter v. Johann Wolfgang von Goethe

begannen wir dieses Jahr:

Man nehme 12 Monate,
putze sie ganz sauber von Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und Angst,
und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile, so dass der Vorrat genau für ein Jahr reicht.
Es wird ein jeder Tag einzeln angerichtet
aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor.

Man füge drei gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, einen Teelöffel Toleranz, ein Körnchen Ironie und eine Prise Takt.
Dann wird das Ganze sehr reichlich mit Liebe übergossen.

Das fertige Gericht schmücke man mit einem Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit!

Das zehnte Jahr als "freie" Selbsthilfegruppe ist angebrochen. Wo ist die Zeit nur hin? Zeit, in der wir

miteinander füreinander

da waren.

Zeit, in der wir vieles erreicht haben, aber auch Rückschläge hinnehmen mussten. Aber wir wollen nach vorne schauen und auch dieses Jahr mit vielen positiven Aktivitäten füllen, mit Gesprächen, Achtsamkeitsübungen, Rätseln für die Konzentration und noch vielem mehr.

  

Am 11. Januar begannen wir das Jahr mit einem Gummibärchen-Orakel und Orakelkarten.

Als die bunten, blind gezogenen Bärchen nun vor uns lagen, fragten wir uns was die Farben wohl zu bedeuten hätten:

Lachend und positiv gestimmt - so wollten wir unsere Gruppenarbeit beginnen, was auch wieder einmal hervorragend gelang.

Hufeisen aus Salzteig sollen uns Glück bringen:

Eine Woche verspeisten wir traditionell die "gespendete" Neujahrsbrezel und steckten die Köpfe in unsere Gruppenzeitung. Staunen was wir so alles unternommen hatten.

Im Februar zu Valentin ein paar "süße Blumen" und im Mai zum Mutter/Vatertag Schächtelchen mit etwas Süßem:

Zu Ostern kleine Häschen und ein süßes Nestchen:

Die weiteren Gruppenabende waren mit vielerlei Themen ausgefüllt:

Die anstehenden Gruppenleitertreffen wurden angesprochen und eingeteilt.

Dieses Jahr war wieder eine bundesweite Suchtwoche geplant und wir wollen dabei sein und fühlten mal vor, wer und was.

Wieder einmal eine Konzentrationsübung mit Rätseln - die Köpfe rauchten.

Es folgte eine "Achtsamkeitsübung" - Fotos beschreiben - gar nicht so einfach, jeder sieht es oft anders.

Warum mache ich das so? Weil ich es bei Mutter oder Großmutter so sah. Erinnerungen an das Traditionelle in unserem Leben.

Der Blick zurück mit fünf Fingern - Zeigefinger wie "Ziele" usw. ... sehr interessant.

Wir versuchen uns an einer Statistik über "Luxus" - welchen gönnen wir Deutsche uns. Sind nicht mit allem einverstanden, aber die Diskussion ist gut und so soll es auch sein - jeder seine Meinung!

Ein Abend im März begann mit einer "Wortkette" - Beispiel: Parkbank - Bankhaus - Haustür ... Dann sprachen wir über das Protokoll vom Treffen in der Caritas wegen der Suchtwoche und über die bevorstehende Open Space Konferenz.

Wir beschäftigten uns mit einer "Matrix" - Dinge, die uns wichtig sind und - wo wollen wir hin, was haben wir erreicht und wollen es unbedingt behalten? Es deutet alles auf ein "HIN" in unserem Leben.

Der nächste Gruppenabend und das "WEG" in unserem Leben - nur ganz kurz, denn negative Dinge müssen wir nicht unbedingt vertiefen. Anschließend das Thema Rückfall und Ausrutscher.

Ein Ratespiel "Teekesselchen" lässt uns ganz schön "schwitzen". Anschließend Besprechung über die Gremiumsitzung Anfang April - es musst so einiges für dieses Jahr festgelegt werden - auch öffentliche Veranstaltungen der Gruppe.

Wir präsentieren uns in der Öffentlichkeit mit Gesprächen und einem Video.

"Was ist Liebe", fragt ein kleines Mädchen und keiner kann richtig antworten. Jeder der Gruppe redet über seine Ansicht und am Schluss bekommt das Mädchen von der Großmutter die Antwort und sie deckt sich mit uns.

Es geht um "Vertrauen", das bei der Frage "Was ist Liebe" von einem Gruppenmitglied genannt wurde. Eine kleine Geschichte als Einleitung.

Dieses Mal wieder lockerer. Wir beginnen mit "Tiere raten von A - Z". Gar nicht so einfach.

Dann waren wir mit einem Stand in der Innenstand Backnangs anlässlich der bundesweiten Suchtwoche. Für die Gruppe hatten wir eine begehbare Zeitung (Zeitungsstraße) erstellt, die sehr gut ankam. Mit vielen Besuchern durften wir Gespräche führen.

Kreatives Denken war das Thema des nächsten Gruppenabends.

Einige Angebote des Landratsamts mussten besprochen werden. Wer macht wo mit?

Über das Seminar "Grenzen setzen" wurde gesprochen und einzelne Punkte erörtert.

In einer kleinen Gruppe besuchten wir den Erlebnispark Tripsdrill. Wird wohl der nächste Ausflug werden, weil wirklich sehr schön und auch interessant.

Natürlich waren wir auch immer wieder außerhalb der Gruppenabende unterwegs und hatten viel Spaß.

So gingen wir auch wieder mal gemeinsam Eis essen, nachdem wir besprochen hatten, wie wichtig es ist, auf Alkohol in Lebensmitteln zu achten. Bei dieser Gelegenheit wurde auch unser Alkomat ausprobiert - jeder wollte natürlich.

Ein Quiz, bei dem es um den Alkoholkonsum ging, war es wieder einmal. Sehr interessant - jeder beteiligte sich.

Ein Rätselabend ließ die Köpfe rauchen - wäre früher nicht möglich gewesen - da war einem doch sowieso alles egal!

Dazwischen immer wieder Gesprächsabende, es wurde nur über uns gesprochen. Ist wichtig, denn bei einer Gruppenstärke von 15 Personen ist es nicht einfach, alle einzubinden.

"Gefangen  in der virtuellen Welt". Ein Bericht in der Zeitung über das erste betreute Wohnheim für Computerspielsüchtige. Letztes Jahr informierte ich mit dem Basiswissen über Glücksspielsucht und am nächsten Gruppenabend sahen wir ein Video darüber.

Da wir an einem Abend über die rechtliche Seite der Selbsthilfegruppen gesprochen hatten, befassten wir uns auch mal wieder mit unserer Präambel und nahmen eine kleine Änderung vor. Das Buch "Recht für Selbsthilfegruppen" war dabei sehr hilfreich.

In den Ferien spielten wir an einem Abend Bingo mit Hauptpreis für den Bingokönig, einem riesigen "Millenium-Teddy".

Anfang der erste Gruppenabend nach den Ferien. Wir begannen mit einer Wortkette und redeten über uns. Auch das Richtfest der Diakonie in Waiblingen mit unserer Beteiligung kam zur Sprache.

Wieder standen Entscheidungen an, die besprochen werden mussten.

Schon zum zweiten Mal dieses Jahr müssen wir uns von einem Gruppenmitglied für immer verabschieden. Wir zünden eine Kerze an und jeder nimmt in aller Stille Abschied, während wir uns bei den Händen halten. Wichtig, darüber zu reden!

Wir machten mal wieder an unserer Matrix weiter.

Zu Erntedank kleine Äpfelchen und zu Halloween gruselige Gesellen

  

Einer unserer Betroffenen kommt nach einem Rückfall aus der Suchtklinik in die Gruppe. Zum Glück können wir ihm helfen und ihn aufrichten! Er bekommt das Gedicht "Der Lebensfaden" mit auf den Weg.

Ein Gruppenmitglied wird sich mehr einbinden, darüber zu reden lohnt. Vielleicht kann er mal die Gruppenarbeit übernehmen.

Es ging dieses Mal um das Basiswissen über "Medikamentenabhängigkeit" und den nächsten Gruppenabend sahen wir ein Video über dieses Thema.

Das Video war sehr interessant und wir mussten uns oft wundern, wie leichtsinnig mit Medikamenten oft umgegangen wird - von Patienten und auch Ärzten gleichermaßen. Zum Glück sind nicht alle Ärzte so sorglos.

Der 6. Dezember fiel dieses Jahr auf einen Mittwoch und der Krampus war bei uns zu Besuch. Mit Hörnern, schwarzem Umhang, Sack - in den er uns stecken wollte - und Rute. Aus seinem Jahresbuch wusste er genau über jeden aus der Gruppe Bescheid und wir konnten herzlich lachen. Natürlich hatte er auch was fürs Auge dabei,  gefüllte Nikolaushosen in rot und blau. Natürlich gehörten auch Gutsle zu diesem Adventsabend, die wie immer vorzüglich mundeten.

  

Wir zogen an diesem Gruppenabend Karten mit Begriffen wie: Schnee - Advent - Nikolaus - Geschenke - Tannenbaum - Hl. Abend und Weihnachtsessen. Da fiel uns eine Menge dazu ein von früher und auch in der Gegenwart.

Mitte Dezember war unsere Hauptversammlung und wir besprachen so Einiges: Was war gut übers Jahr, was verbesserungswürdig. Wie steht es um die Finanzen usw ...

Natürlich hatte das Christkind auch für jeden etwas dabei, nämlich Traumfänger. Wir feierten unser 10jähriges Bestehen als freie Selbsthilfegruppe.

Vieles war geschehen in diesen langen und doch auch kurzen zehn Jahren. So Manches mussten wir akzeptieren, mussten Abschied nehmen für immer und oft auch kämpfen, um etwas zu erreichen. Es wurde aber auch viel erreicht: Abstinenz - MPU – Führerschein – und noch viel mehr …

Eigentlich müssen und können wir stolz auf uns sein. Vor allem, dass wir nach so vielen Jahren immer noch beisammen sind und sich auch die später Hinzugekommenen wohl bei uns fühlen. Eine tolle Gruppe – Daumen hoch! Aber – es geht NUR gemeinsam!

Mut macht auch die Orchidee von Weihnachten 2016, die wieder blüht, wenn auch nur mit drei Blüten. Aber sind nicht alle guten Dinge drei?

Bevor die Traumfänger verteilt wurden, die Geschichte des Indianers, der mit Familie nicht ruhig schlafen konnte, weil ihn schlechte Träume plagten. Eine Spinne half ihm, wob das Netz und dann wurden ein Stein für die Erde, eine Muschel für das Meer, Perlen für das Feuer und Federn für die Luft eingewoben. Damit sollten die Geister der vier Elemente besänftigt werden. Nun sollte dieser Fänger der Träume übers Bett gehängt werden.

  Ein Mitglied der Gruppe erhielt einen Traumfänger aus Spitze für besondere Verdienste und ich freute mich über eine wunderschön dekorierte Flamingoblume.

    

Und dann hatten wir Ferien bis zum 10. Januar des nächsten Jahres und über solche Zeiten sind wir nicht im Gruppenraum, sondern nur übers Telefon erreichbar, was hervorragend funktioniert, wenn jemand Hilfe braucht, sei es nur um zu reden.