NUR ein Päckchen Lametta!

Warum immer er, denkt Peter noch und dann haben ihn die zwei Polizeibeamten auch schon mit Handschellen ins Auto verfrachtet.
Auf der Wache wird er in barschem Ton gefragt, was er in dem dreckigen Schneehaufen vor dem Einkaufscenter zu wühlen habe. Die Blicke der Ordnungshüter lassen ihn ahnen, dass man ihn für meschugge hält.
Als er dann auch noch erklärt, dass er seine Zähne dort gesucht hätte, erweitert sich der Kreis seiner Zuhörer zusehends. Bei den Worten, das Gebiss sei ihm beim Niesen aus dem Mund gefallen, wiehern alle auf der Wache Anwesenden laut prustend.
„Die Dinger hab ich erst bekommen und sie passen nicht richtig“, fügt er noch erklärend an.
„Lachen ist gesund, das spart mindestens einen Arztbesuch“, meint grinsend einer der Ordnungshüter.
Trotzdem haben die Polizisten Mitleid mit Peter und sie beschließen, ihm zu helfen. Es sieht anschließend äußerst ungewöhnlich aus, als ein Mann und zwei Polizeibeamte in jenem Schneehaufen zu wühlen und graben beginnen. Aber nicht umsonst, denn mit einem Jubelschrei kann der Zahnlose sein Gebiss nach einer oberflächlichen Reinigung wieder einsetzen.
Anschließend bringen ihn die Wachmänner noch heim.
Seine Frau sieht besorgt aus, als sie ihren Liebsten, rechts und links flankiert von einem Uniformierten vor der Wohnungstür stehen sieht.
Um jeglicher weiblichen Fragerei nach dem verlangten Einkauf aus dem Weg zu gehen, meint Peter: „Bitte, frag nicht nach dem Lametta …“
Nein sie will das nicht tun und verschließt seinen Mund mit einem zärtlichen Kuss. Wie froh sie doch ist, dass er wohlbehalten daheim ist, denn die schrecklichsten Unglücke hatte sich die Frau mittlerweile vorgestellt.

Und dann wird Weihnachten gefeiert … ohne Lametta, denn das ist nun nicht mehr wichtig!