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Ungewöhnliche Adoption

Eines Tages wählte sie uns aus. Kaum stand die Haustür einen Spalt offen, war sie in der Wohnung. Der anschließende Kontrollgang fiel scheinbar positiv aus, denn es schien ihr zu gefallen. In diesem Augenblick beschloss sie, uns zu adoptieren.
Das ließ sie uns zärtlich wissen, indem sie sich an unsere Beine schmiegte, auf unseren Schoß sprang und ihr Köpfchen zärtlich an unserem Gesicht rieb.
Dieses Schmusen war und ist ihr sehr wichtig und wir genießen es immer wieder.
Ihr Schnurren hört sich wie ein kleiner Motor im Dauerbetrieb an.
Katzenfutter? Nein, das schmeckte ihr nicht. Wurst und andere deftige Sachen ließ sie sich munden. Langsam und genießerisch verspeiste sie einen Bissen nach dem anderen. Sie schien keine Eile damit zu haben.

Heute begleitete uns die Hundkatz auf unserem Spaziergang. Anfangs dachten wir noch, sie wird schon umdrehen. Aber weit gefehlt. Wie früher unsere Hunde, blieb sie an unserer Seite. Schauten wir sie an, erfolgte ein „Miau, Mau, Mau“ und auch das Schnurren setzte wieder ein. Als man ein Auto hörte, nahm sie der auserkorene Papi schnell auf den Arm. Erschrocken sprang sie herunter, wobei sich die Krallen tief in die Hand ihres Retters eingegraben hatten. Es blutete sogar etwas. Man konnte dem Tierchen aber nicht böse sein.

Stolz war sie mit uns unterwegs, den Schwanz steil erhoben. Das kupferrote Fell glänzte in der Sonne. Es gab einiges zu entdecken unterwegs und Kätzchen tollte über die Wiesen, sprang an Holzstößen in die Höhe und plötzlich in den Straßengraben.
Unser „Nein“, wurde nicht beachtet. Die Hundkatz war in einem Rohr verschwunden. Alles „bsss, bsss, bsss“ half nichts. Schweißgebadet malten wir uns aus, wenn sie darin steckenbleiben würde. Feuerwehr, Straße aufgraben und und und …
Plötzlich kam das Tier auf der anderen Straßenseite zum Vorschein, scheinbar hat diese Röhre dort den zweiten Ausgang.
Auf dem Heimweg blieb unser Wegbegleiter müde ein wenig zurück und beim Haus warf sich die Katze auf die warme Steinmauer. Dann nach ein Stück weiter hinter dem Gartentürchen eine erneute Rast. Noch einmal ruhte sie sich aus, während wir die ersten Frühlingsblüher fotografierten. Man hörte die Schneeglöckchen schon ganz leise klingen.

Im Haus suchte sich unser neuer Bewohner im kleinen Wintergarten einen der Relaxsessel aus. Müde schlief das Kätzchen dann tief und fest ein.
Wir werden wohl einen dritten derartigen Sessel kaufen müssen, denn die Decke auf dem Boden wurde nicht beachtet. Oder sollten WIR vielleicht in Zukunft diesen Platz einnehmen, damit unser Stubentiger die weich gepolsterte Lagerstatt behalten kann?

Ob "Ihre Majestät" wohl bei uns bleiben wird?

Heidi Gotti

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