Schwarzwald - Kloster Hirsau

Ausflug Sommer 2003

O Schwarzwald, o Heimat, wie "warst" Du sooo schön...

Aus der Zeit als junge Frau kannte ich den Schwarzwald. Die bezaubernden Städtchen und Seen hatten sich in mein Gedächtnis eingeprägt und ich träumte davon, noch einmal dorthin zu fahren. Unser erstes Ziel war somit die Schwarzwaldhochstraße, in meiner Erinnerung nur Wald, so weit man sehen konnte. Aber welch herbe Enttäuschung. Der Weihnachtssturm, der vor ein paar Jahren am ersten Feiertag gewütet hatte, hinterließ Spuren. Große Kahlflächen machten mich sehr traurig (siehe Bild). Meine schöne Erinnerung war zerstört, vor dem Sturm stand dort ein dichter Wald. Nadelbäume, soweit das Auge sehen konnte. Herrlich!

Unterwegs schossen wir von einem Parkplatz, auf dem sich ein nettes schwarzwaldähnliches Häuschen befand, natürlich auch als Gaststätte dienend, ein paar Fotos von den schönsten Flecken:

Am Mummelsee machten wir Halt. Auto an Auto parkte. Eine Lücke hatten wir gefunden und dann erwartete uns ein längerer Fußmarsch. Nun lag der See vor uns, eingebettet zwischen hohen Tannen. Das Wasser spiegelte sich in der Sonne. Das war die schöne Seite, die andere waren Scharen von Menschen. Am grässlichsten empfand ich eine Plattform im See gelegen, ein Sänger krähte aus voller Kehle und bediente ein Keyboard.  Die Lautsprecher dröhnten, von Natur keine Spur. 

 

Unterwegs fanden wir noch ein schönes Lokal, in dem wir aßen. Dort entzückte uns ein typisches Schwarzwaldhaus. Auch einige schöne Bilder konnten wir noch knipsen.

Auf der Rückfahrt machten wir in einigen Städtchen Halt, auch hier wollte ich die Zeit zurück schrauben. Diese Orte waren überlaufen mit Besuchern, Parkplätze waren Mangelware. Aber das Schlimmste für mich, viele neue Bauten störten das Bild, das ich noch in meinem Herzen trug. Es handelte sich um zahlreiche Pensionen und Feriendomizile. Also hatte der Nepp Einzug gehalten. Sicher leben viele Bewohner dort  vom Fremdenverkehr, aber für mich war es enttäuschend. Suchte ich doch die typischen Schwarzwaldhäuser, die lauschigen Ecken, die mich damals so erfreut hatten. Baumgruppen, kleine Parks, Brunnen... usw... Wenn ich im nachhinein über unseren Ausflug nachdenke, dann muss ich mir sagen, dass man den gesamten Schwarzwald nicht an einem Tag bereisen kann. Sicher werden auch dort noch Orte existieren, an denen ich mich positiv zurück erinnern kann. Wenn ich an die Wanderungen durch Schluchten, Klamms, vorbei an Seen und durch herrliche grüne Täler denke, werde ich wehmütig. Vielleicht bekomme ich erneut den Mut und wir unternehmen noch einmal eine Reise und können auch die schöne Seite des Schwarzwaldes in der heutigen Zeit entdecken.

Der Luftkurort Hirsau, wo wir Station machten, liegt  im nördlichen Schwarzwald an der Nagold. Beeindruckt haben uns die Klosterruinen.  Das berühmte Benediktinerkloster wurde 830 gegründet und 1692 von den Franzosen zerstört. Die Klosterkirche ist eine romanische Säulenbasilika.

Das Gelände, auf dem das Kloster einst stand ist riesig. Zum Teil erhaltene Säulengänge zeugen von der Weiträumigkeit. Auch Bänke und eine Bühne sind aufgebaut und es werden historische Aufführungen abgehalten.

Durch mehrere Zugänge kann man das Kloster-Areal betreten. Torbögen, mit hohen Türmen und angebauten Häuschen entzücken. Trotz des schlechten Zustandes kann man es sich gut vorstellen und fühlt sich um Jahrhunderte zurück versetzt.

 

Ein riesiger Turm lässt erschauern. Das monumentale Klostergebäude imponiert mächtig. Wenn man davor steht und nach oben schaut, kommt man sich so nichtig vor.

Ein letzter Blick auf das von der untergehenden Sonne beschienene Kloster, versetzt in eine Märchenwelt.

Befindet man sich im Innseren dieses Gebäudes, sofern man es noch ein Gebäude nennen kann, fühlt man sich sehr winzig. Wahnsinnig hoch streben die Mauern nach oben und da das Dach fehlt, sieht man den Himmel über sich. In der langen Zeit hat die Natur Einzug gehalten, selbst ein Baum strebt zum Himmel empor. Wenn man mehr über das Leben der Benediktinermönche wüsste, müsste man jetzt nur die Augen schließen und könnte sich so allerhand vorstellen. Das Leben innerhalb der Kirche, des Klostergebäudes, der vielen Türmchen und Türme. Man könnte die Mönche im Garten arbeiten und im Außenbereich wandeln sehen.

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